München - Nach Grzegorz Wojtkowiaks Aussagen am Mittwoch wurde plötzlich spekuliert, dass die Löwen einen weiteren Polen holen. Doch all das hat der Neu-Sechziger gar nicht so gemeint.
Manche dachten schon, Grzegorz Wojtkowiak hätte sich verplappert. "Ich hätte einen guten Linksverteidiger im Auge", so der Neu-Löwe am Mittwoch. "Zu zweit ist man immer stärker. Ich will aber noch nichts verraten."
Viele Beobachter und Fans haben daraus geschlossen, dass die Löwen an einem weiteren Polen dran seien. Sebastian Boenisch? Ein anderer? Wojtkowiak ist die Sache im Nachhinein etwas unangenehm. Er wollte doch gar keinen Dampf in die Gerüchteküche bringen. "Als ich ihm die Artikel vorgelesen habe, hat er gesagt: 'So war es nichts gemeint'", erklärt sein Berater Thorsten Bischoff.
Er klärt sogleich auf, was der Spieler wirklich gemeint hat. "Er würde einige kennen, denen er's wünschen würde", so Bischoff, "da er in Posen Führungsspieler war und zu allen Spielern guten Kontakt hatte. Wie ich Grzegorz kenne, würde er es jedem wünschen." Eine reine Geste der Wertschätzung gegenüber seinen ehemaligen Mitspielern also. Doch konkret laufe da gar nichts.
Natürlich schließt der Berater nicht aus, dass sich über andere Kanäle etwas in Richtung Polen anbahnt. So steht weiterhin immer wieder der Name Sebastian Boenisch im Raum. Doch der Bremer will wohl nicht in die Zweite Liga. Auch der Name Marcin Kaminski wurde von den Löwen-Verantwortlichen schnell abgehakt. Der 20-jährige Pole von Lech Posen könnte den Löwen zwar als Defensiv-Allrounder durchaus helfen - doch die aufgerufene Ablösesumme für den bis 2015 gebundenen Jung-Nationalspieler ist astronomisch hoch. Als erste Verhandlungsbasis hätte Posen womöglich drei bis vier Millionen Euro aufgerufen.
Was war also Sinn und Zweck des Besuchs von Reiner Maurer und Florian Hinterberger im Polen-Trainingslager in Österreich? Wie zu hören ist, wollten die beiden ihrem Neuzugang viel Glück wünschen und mit Nationalcoach Franciszek Smuda sprechen. Die beiden Verantwortlichen sind momentan viel unterwegs - Maurer hat am Donnerstag gegenüber tz-online bestätigt, dass er sich am Pfingstwochenende drei Spiele angeschaut hat, auch die Partie zwischen Estand und der Ukraine in Kufstein. Aber ein Este muss deswegen trotzdem nicht kommen ...