Die Löwen knüpften im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue dort an, wo sie gegen Energie Cottbus aufgehört hatten: Mit 4:0 fegten sie die Sachsen aus der Allianz Arena. Der überragende Daniel Halfar hatte die Sechzger mit einem Doppelpack vor der Pause in Führung gebracht (10. und 45.), Benjamin Lauth (69.) und Manuel Schäffler (76.) trafen im zweiten Durchgang. Damit schoben sich die Löwen auf den 2. Tabellenplatz vor.
Personal: Löwen-Trainer Reiner Maurer musste im zweiten Heimspiel auf Necat Aygün (Gesichtsfraktur), Stefan Buck (Trainingsrückstand) und Benjamin Schwarz (Reha nach Knieverletzung) verzichten. Beim Abschlusstraining musste erneut Collin Benjamin (muskuläre Probleme) passen. Für ihn rückte wieder Jonatan Kotzke in den Kader. Die Sechzger begannen damit in der gleichen Aufstellung wie beim grandiosen 5:0-Erfolg bei Energie Cottbus eine Woche zuvor.
Spielverlauf: Die Löwen hatten gegen die massive Auer Defensive bereits in der 3. Minute die erste gute Chance. Nach einem Doppelpass mit Benjamin Lauth kurz vor der Strafraumgrenze ließ Kevin Volland den Ball aber zu weit nach vorne abprallen, sodass der aufmerksame Torhüter Martin Männel klären konnte. Nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld mit links durch Stefan Aigner kam Volland am Torraum einen Schritt zu spät gegen den Aue-Keeper (7.). Drei Minuten später war Männel machtlos. Einen Eckball von der rechten Seite hatte Daniel Halfar kurz auf Lauth ausgeführt, anschließend umlief er Lauth, bekam den Ball vom Löwen-Kapitän in den Lauf gespielt, ging mit viel Tempo im Strafraum außen an Fabian Müller vorbei und traf aus zwölf Metern mit links ins lange Eck zur Führung (10.). Damit war den Löwen bereits nach zehn Minuten das gelungen, was letzte Saison in 180 Minuten gegen den FC Erzgebirge nicht gelang: Ein Tor! In der Folge wurden die Auer etwas offensiver. In der 17. Minute kam Jan Hochscheidt auf der rechten Seite zum Flanken, Mike Könnecke versuchte es am vorderen Torraumeck mit einem Flugkopfball, traf das Leder aber nicht voll, das weit am rechten Pfosten vorbeiflog. Bei einem Linksschuss von Lauth aus halbrechter Position von der Strafraumgrenze tauchte Männel ab, holte den Ball aus dem kurzen Eck (22.). Auf der Gegenseite war es Marc Hensel, der mit einem 22-Meter-Schuss das lange Eck verfehlte (24.). Konfusion herrschte in der 28. Minute vorm Löwen-Tor. Dominik Stahl wollte nach einer Rechtsflanke klären, passte dabei am Torraum den Ball nach hinten an Könnecke vorbei, der aber nicht damit gerechnet hatte, sodass Bülow das Leder aus der Gefahrenzone befördern konnte. Fünf Minuten später leitete Volland ein Zuspiel von Antonio Rukavina von rechts mit dem linken Innenrist direkt in den Strafraum weiter, wo aber der gestartete Stefan Aigner in aussichtsreicher Position wegrutschte und Müller das Leder zur Ecke klären konnte (33.). Danach wurde die Partie etwas hitziger, ohne dass sich eines der beiden Teams Chancen erspielen konnte. Das änderte sich in der Nachspielzeit. Volland wurde an der linken Seite von Adli Lachheb gefoult, konnte aber den Ball zuvor noch auf Daniel Bierofka weiterleiten. Schiedsrichter Daniel Siebert entschied auf Vorteil. Bierofka passte in die Tiefe auf den gestarteten Halfar, der Paulus an der Strafraumgrenze austanzte und anschließend den Ball aus zehn Metern über dem herausstürzenden Männel zum 2:0 ins Netz lupfte (45.). Kurz danach pfiff Siebert zur Pause.
Trotz Doppelwechsel bei den Gästen änderte sich auch in der 2. Halbzeit nichts an der Dominanz der Löwen. In der 49. Minute setzte sich Lauth auf der rechten Strafraumseite durch, seine scharfe Hereingabe auf Volland konnte Männel beherzt abfangen. Fünf Minuten später kamen die Sachsen zu einer guten Möglichkeit. Kevin Schlitte hatte kurz vor der Strafraumgrenze nach rechts auf den eingewechselten Ronny König abgelegt, der zog sofort aus 14 Metern Vollspann ab. Doch der Ball ging weit über Keeper Gabor Kiraly hinweg ins Tor-Aus (54.). Drei Minuten später flankte Hochscheidt einen Freistoß zwei Meter vorm linken Strafraumeck an den Torraum, doch Stahl konnte im Kopfballduell mit Paulus zur Ecke klären (57.). Innerhalb von fünf Minuten kamen die Gäste in dieser Phase zu fünf Eckbällen, doch die Löwen ließen gegen die kopfballstarken Auer keine Chancen zu. Trotzdem brachte Trainer Reiner Maurer danach mit Manuel Schäffler einen großgewachsenen Spieler (66.). Zuvor hatte Jan Hochscheidt aus dem linken Rückraum abgezogen, der abgefälschte Ball strich nur knapp am rechten Pfosten vorbei (65.). Vier Minuten später setzte Lauth endgültig den Deckel auf den Topf. Nach einem Zuspiel von Rukavina nahm er den Ball zwei Meter vorm Strafraum an, legte ihn sich vor dem nur halbherzig angreifenden Lachheb vom rechten auf den linken Fuß und traf mit einem platzierten Flachschuss unten links zum 3:0 ins Netz (69.). Drei Minuten später sogar das 4:0. Aigner hatte zentral auf Halfar durchgesteckt, der herausstürzende Männel holte ihn im Strafraum von den Beinen, Schiedsrichter Siebert ließ aber weiterspielen, weil der Ball zu Schäffler kam, der aus fünf Metern nur noch ins leere Tor einschieben musste (72.). In der 76. Minute wurde Halfar mit Standing Ovations verabschiedet. Für ihn kam Sandro Kaiser, der mit einem Sololauf loslegte. Sein Schlenzer aus 13 Metern verfehlte nur knapp das Tor (77.). Symptomatisch die Szene für die Gäste in der 81. Minute. König hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, seine Rückgabe von der Grundlinie jagte der eingewechselte Skerdilaid Curri aus 15 Metern hoch in die Wolken. In der Schlussphase durfte der 17-jährige Sebastian Maier noch zeigen, welches Talent in ihm steckt. Die Gäste zeigten zwar bis zum Abpfiff Moral, wurden aber nicht mit dem Ehrentreffer belohnt.