Hummels: Nicht viel BVB-Stil im Nationalteam Vor dem Dänemark-Spiel spricht Mats Hummels bei SPORT1 über seine Rolle, Vergleiche mit Beckenbauer und den nächsten Gegner.
Mats Hummels (l.) beim Interview-Termin mit SPORT1-Reporter Thorsten Mesch
Aus Polen berichtet Thorsten Mesch
Danzig - Vom Wackelkandidaten zum EM-Gewinner.
Die Rolle von Mats Hummels hat sich innerhalb einer Woche blitzartig verändert. Dementsprechend enstpannt gibt sich der DFB-Verteidiger beim Interview nach dem Training. ( VOTING: 11 aus 23)
Der 23-Jährige, einziger Stammspieler vom Double-Gewinner Borussia Dortmund, bestach bisher in Polen und der Ukraine mit Zweikampfstärke, Übersicht und guter Antizipation. ( DATENCENTER: EM-Spielplan)
Im SPORT1-Interview spricht Hummels über seine neue Rolle, den BVB-Stil bei der Nationalmannschaft und den kommenden Gegner Dänemark (ab 20.15 Uhr im LIVE-TICKER) .
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SPORT1: Herr Hummels, haben Sie vor dem Start des Turniers Zweifel gehabt, sich in die Mannschaft spielen zu können?
Mats Hummels: Ich wusste, dass es schwierig wird, weil der Bundestrainer oft und lange auf Per Mertesacker gesetzt hat. Mir war klar, dass es kein einfacher Weg wird. Aber in den Tagen vor dem ersten Spiel hatte ich schon ein gutes Gefühl.
SPORT1: Sie haben viel Kritik einstecken müssen. Wie haben Sie es geschafft, so ruhig zu bleiben?
Hummels: Man spürt ja, wie der Trainer einem gegenübersteht und sich verhält. Ich habe einfach gemerkt, dass die Chance immer noch da ist. Deswegen konnte ich immer ruhig bleiben. Ich hatte nicht das Gefühl, früh abgeschrieben zu sein.
SPORT1: Haben Sie Feedback von Ihrem Jürgen Klopp bekommen?
Hummels: Kontakt gibt es zum Trainer nach jedem Spiel, er fragt per SMS, ob ich fit bin, oder ob es Probleme gibt. Oft sagt er auch noch was zur Leistung, das hört sich natürlich im Moment etwas positiver an als in dem einen oder anderen Länderspiel vorher. Es ist auch immer ganz unterhaltsam, weil er ja auch rhetorisch nicht so schlecht ist.
SPORT1: Sie haben in der Jugend beim FC Bayern ein Jahr zusammen mit Holger Badstuber gespielt. Hilft Ihnen das auf dem Platz?
Hummels: Ich habe mit Holger zusammengespielt, aber nicht in der Abwehr. Er hat offensives Mittelfeld gespielt, ich defensiv. Aber wir unterhalten uns nicht über die Vergangenheit. Hier kenne ich die Hälfte aus der U 21 und aus der Bayern-Zeit. Es ist eh nicht schwierig, sich in der Nationalmannschaft einzufügen.
SPORT1: Gibt es eine Art Blockdenken in der Nationalmannschaft mit Dortmundern und Münchnern?
Hummels: Das Blockdenken ist nicht ganz verkehrt, trifft es aber in diesem Punkt nicht ganz. Man hängt immer mit den Leuten ab, mit denen man am besten klarkommt. Und das sind in der Regel die, mit denen man tagtäglich zu tun hat. Natürlich bilden sich Gruppen, ob am Snooker-Tisch oder beim Kartenspielen, hier sitzen keine vier verfeindeten Gruppen zusammen.
SPORT1: Wie viel vom BVB-Stil steckt in dieser Nationalmannschaft?
Hummels: Nicht viel, ich sehe keine großen Parallelen. In der Defensive ist es etwas ähnlicher als in der Offensive. Hier ziehen wir uns schneller zurück, in Dortmund gehen wir schneller wieder drauf auf den Gegner. Hier versuchen wir schneller, wieder hinter den Ball zu kommen. Da wir erst ein Gegentor kassiert haben, ist es in der Defensive richtig gut gelaufen.