«Es kann schnell gehen, es kann aber ein paar Wochen dauern, ein paar Monate dauern. Da ist nicht die absolute Not», beschwichtigte Niersbach am Dienstag. Im Gegensatz zur hochkarätig besetzten und öffentlich wirkenden Trainerfindungskommission (TFK) des turbulenten EM-Sommers 2004 dürfte diesmal Niersbach nur den engsten Zirkel in der DFB-Zentrale rekrutieren. Die wichtigste Bewährungsprobe ist die Sammer-Nachfolge für den Ex-Generalsekretär in jedem Fall, denn es steht eine Strategie-Entscheidung für die nächsten Jahren an.
Potenziellen Interessenten hat Niersbach die Bewerbungsbedingungen daher schon mal diktiert. «Aber jeder, der da kommt, dem brauchen wir das nicht zu sagen, der weiß, dass die Messlatte Sportdirektor beim DFB durch Matthias Sammer sehr hoch gelegt worden ist.»
Entscheidend ist auch die Frage, welchen Einfluss Löw und Teammanager Oliver Bierhoff in diesen Tagen nehmen können und werden. Die Kooperation mit Sammer war nach offenkundigen Differenzen zuletzt immerhin von gegenseitigem Minimal-Respekt geprägt. Sammers Aufgabengebiet wurde nach internen Machtkämpfen zuvor auf den Juniorenbereich zusammengeschnitten, was die Aufgabe nicht sonderlich attraktiver machte. Nun könnte die Sportliche Leitung des A-Teams einen wohlgesonnenen Kandidaten pushen.
Verschiedene Optionen bieten sich Niersbach. Aus dem Junioren-Trainerteam stehen Insider wie Steffen Freund oder Christian Ziege zur Verfügung, die 1996 mit Sammer und Bierhoff Europameister wurden. Laut «Frankfurter Rundschau» wurde am Montag auf den DFB-Fluren der Name Oliver Kahn (Foto) auffällig oft genannt. Der ehemalige Nationaltorwart würde in Sammer-Manier Reizpunkte schaffen und wohl auch eine Konfrontation mit Löw zur Not nicht scheuen.
Die dritte Variante wäre ein fußball-externer Kandidat wie der frühere Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters, der von Jürgen Klinsmann 2006 gefordert wurde, aber beim DFB nicht durchsetzbar war. Stattdessen wurde Sammer eingestellt. Der ehemaliger Dortmunder Meistercoach und Europameister von 1996 sah beim Verband nun keine Perspektive mehr. Trotz aller Dementis eines erhofften Wechsels auf den Bundestrainer-Posten: Weitere zwei Jahre auf einen möglichen Löw-Abschied zu warten, war wohl keine Option.
Die Frage wird sein, wie viel Gegengewicht der Trainer-Crew des A-Teams entgegengestellt werden soll. Die Kontrolle der Aufarbeitung des im Halbfinale jäh gestoppten EM-Titelprojekts bleibt jedenfalls erstmal an Niersbach alleine hängen. Sammer wird im Bayern-Auftrag nur die acht gestrauchelten Münchner DFB-Helden aufrichten müssen.
Gegenüber «Sport1» erklärte Kuntz: «Es gab diesbezüglich keinerlei Kontakt, daher gibt es auch nichts zu kommentieren.» Auch der DFB wollte sich zu der Personalie nicht äußern. «Das sind alles nur Spekulationen, an denen wir uns natürlich nicht beteiligen», sagte Mediendirektor Ralf Köttker.
Kuntz wurde 1996 gemeinsam mit Sammer und dem heutigen Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff Europameister. Der frühere Stürmer ist allerdings noch bis 2015 vertraglich an den FCK gebunden. Bevor er 2008 die Führung beim Bundesliga-Absteiger übernahm, arbeitete Kuntz unter anderem als Manager beim VfL Bochum und TuS Koblenz sowie als Trainer beim Karlsruher SC. Der DFB möchte seinen neuen Sportdirektor spätestens bis zum Länderspiel am 15. August gegen Argentinien in Frankfurt/Main präsentieren. --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ui das wäre wirklich eine Überraschung mit der keiner gerechnet hat. Aber ich glaube nicht so wirklich das er es im Kreuz hat. Da wäre für mich einer wie Rangnick gut gewesen der nun nach Salzburg gegangen ist.
Drei Wochen nach dem Abschied von Matthias Sammer als DFB-Sportdirektor hat der Deutsche Fußball-Bund den ersehnten Nachfolger offenbar gefunden. Wie die «Bild» am Dienstagabend auf ihrer Homepage berichtete, soll Robin Dutt den wichtigen Führungsposten übernehmen. Der DFB wird die Personalie aller Voraussicht nach bereits an diesem Mittwoch in Frankfurt am Main verkünden. Am Dienstagabend wollte sich der Verband nicht dazu äußern. Auch Dutt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Dutt habe sich am Dienstag mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach getroffen, um den langfristigen Vertrag klarzumachen, schrieb «Bild» auf seiner Internetseite. Bundestrainer Joachim Löw sei mit der Lösung zufrieden. Beide sollen sich in einem Gespräch auf eine gemeinsame Strategie verständigt haben. Zwischen Löw und Sammer war es in der Vergangenheit immer wieder zu Spannungen gekommen, auch wenn sich beide zuletzt arrangiert hatten. Dem DFB ist daher an einem guten Verhältnis zwischen Bundestrainer und Sportdirektor gelegen.
Der eher überlegt auftretende Dutt würde Nachfolger von Querdenker Sammer werden, der Anfang Juli zum FC Bayern München als Sportvorstand gewechselt war. Zuletzt war auch der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, Stefan Kuntz, als möglicher Sportdirektor gehandelt worden. Der Europameister von 1996 hatte Kontakte zum DFB aber dementiert.
Dutt hatte eigentlich noch ein wenig mit einem neuen Jobantritt warten wollen. Zuletzt hatte er der «Welt» in einem Interview verraten: «Ich werde den Saisonstart in Deutschland abwarten und denke, dass ich dann schon wieder eine spannende Aufgabe bekomme.» Einen Wechsel ins Ausland schloss er aus. Bei seiner nächsten Station wolle er sich «auch Zeit für die privaten Dinge des Lebens nehmen», hatte Dutt in der Zeitung angekündigt.
Der 47-Jährige war am 1. April bei Bayer nach nur neun Monaten entlassen worden. Zuvor hatte die Werkself fünf Pflichtspiele in Serie verloren. Damit war auch die Europa-League-Qualifikation in Gefahr geraten. Der Jupp-Heynckes-Nachfolger Dutt hatte von Beginn an keinen leichten Stand unter dem Bayer-Kreuz und sorgte mit widersprüchlichen Aussagen für Verwirrung und Unverständnis. Auch sein Schlingerkurs in der Personalie Michael Ballack hatte ihn an Ansehen gekostet.
Ist sicherlich kein schlechter, ob er allerdings für das große Weiterkommen im deutschen Fußball steht......? Also ich kann es mir nicht so ganz vorstellen. Ist zu brav für das Haifischbecken das hat er schon in Leverkusen bewiesen wo es noch vergleichsweise ruhig abgeht.