Das blaue Tollhaus in Fröttmaning: “Gigantisch”

Maurer nach dem glücklichen 1:0-Auftaktsieg gegen Regensburg: "Leider haben wir die gute Stimmung auf den Rängen nicht auf den Rasen übertragen können" – bester Löwen-Besuch seit knapp vier Jahren

VON OLIVER GRISS UND FABIAN ROSSMANN

Nein, das hat Fröttmaning bei einem 1860-Heimspiel schon lange nicht mehr erlebt: "Die Kulisse war einfach gigantisch", zeigte sich Präsident Dieter Schneider völlig euphorisiert. UndTrainer Reiner Maurer meinte nach dem mauen 1:0-Auftaktsieg gegen Jahn Regensburg: "Leider haben wir die gute Stimmung auf den Rängen nicht auf den Rasen übertragen können."

45.300 Fans pilgerten in die WM-Arena, um die Löwen siegen zu sehen. Nachdem über 36.000 Karten im Vorverkauf weggingen, wurden noch einmal knapp 10.000 Tickets am Spieltag an der Tageskasse verkauft. Sogar der Oberrang musste aufgesperrt werden. Weit über den Anpfiff hinaus bildeten sich vor dem Stadion Schlangen – viele haben das 1:0-Siegtor von Grzegorz Wojtkowiak in der 8. Minute gar nicht mit bekommen. Mehr Zuschauer kamen bei einem 1860-Auftritt zuletzt vor knapp vier Jahren am 14. Dezember 2008 beim 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Der Löwe ist zurück in der Sympathietabelle der Fans. Zeitweise schwappte sogar die Laola-Welle durch die Arena. Das blaue Tollhaus. Bayern-Präsident Uli Hoeneß würde sich so eine Atmosphäre bei den Heimspielen des Rekordmeisters wohl wünschen – aber die gibt es nur bei 1860. Und zwar exklusiv.

Unübersehbar aber auch: Die großartige Kulisse war für die Löwen wieder einmal ein Hemmschuh. Maurer gab zu: "Der ein oder andere Spieler hatte sich zu viel vorgenommen, ist mit einem Rucksack eingelaufen." Dazu sagt Kapitän Benny Lauth: "Man freut sich auf die neue Saison, dass es endlich losgeht. Aber 45.300 Zuschauer sind natürlich auch ein Druck."

Elfer-Retter Gabor Kiraly bedankte sich hinterher artig bei den Fans: "Das war richtig super, unsere Fans haben uns zum Sieg verholfen. Ich denke, alle, die heute da waren, kommen wieder."