U23 geht im Grünwalder Stadion gegen Hoffenheim unter – Rot für Willsch und Ziereis
VON OLIVER GRISS
Vielleicht war’s ganz gut, dass Reiner Maurer statt zum Grünwalder Stadion nach Ingolstadt gefahren ist, denn was sich am Freitagabend auf Giesings Höhen abgespielt hat, spottet jeder Beschreibung: Mit sage und schreibe 0:7 verlor die U23 des TSV 1860 vor 660 Zuschauern gegen die Bundesliga-Reserve von 1899 Hoffenheim. An eine derart hohe Pleite im legendären Grünwalder, kann sich der harte Kern der 1860-Kurve nicht erinnern. Hinzu sahen Markus Ziereis und Marius Willsch jeweils Rot. Dementsprechend gereizt reagierte Trainer Bernhard Winkler hinterher – gegenüber der Vereinshomepage sagte er: “Das Spiel war nach zwei Minuten entschieden. Deswegen verzichte ich heute auf die Analyse.” Und so richtig in Fahrt, fuhr der Ex-Torjäger des TSV 1860 schwere Geschütze auf: “Ich hoffe, dass wir im Verein schnell aufwachen und dass die Spieler auch spielen, die im Training die entsprechende Leistung bringen. Wenn wir den Weg so weitergehen, dann wird es in dieser Saison schwierig, Siege einzufahren.”
Winkler wehrt sich: “Ich muss ein Konzept durchführen”
Der U23-Trainer verliert mit 1860 0:7 und nennt die Gründe für die Talfahrt in der Regionalliga Süd
VON OLIVER GRISS
Auch einen Tag danach war Bernhard Winkler (45) noch völlig konsterniert: “Ich habe in meinem Leben noch nie so hoch verloren, noch nicht einmal bei einem Spiel zugeschaut, das 0:7 ausging.” Am Freitagabend erlebte der Löwen-Aufstiegsheld solch eine Ohrfeige aus nächster Nähe – als Trainer Winkler der U23 des TSV 1860, die im Grünwalder Stadion gegen die Hoffenheimer Reserve unterging. Noch nie hat eine 1860-Mannschaft auf Giesings Höhen in einem Pflichtspiel so hoch verloren. ”Mir haben meine Jungs richtig leid getan”, sagte Winkler am Samstagnachmittag gegenüber dieblaue24 – und fügte hinzu: “Die Regionalliga ist halt ein anderes Niveau als die Jugend-Bundesliga…”
Winklers Problem: Seine Mannschaft ist mit einem Altersdurchschnitt von 19,5 Jahren mit Abstand die jüngste in der Regionalliga – und hat die Vorgaben von Sportchef Florian Hinterberger und Cheftrainer Reiner Maurer einzuhalten. “Es ist bekannt”, sagt Winkler, “dass ich Vorgaben einhalten, ein Konzept durchführen muss.” Der Ex-Stürmer muss Talente spielen lassen, von denen er nicht restlos überzeugt ist, aber die eben zu Maurers Auslese gehören. Winkler: “Ich glaube nicht, dass es für die Talente gut ist, jedes Spiel zu verlieren. Da bleibt der Lerneffekt aus. Wenn sich nichts ändert, wird das kein Zuckerschlecken.”