1. FC Köln: Pezzoni-Vertrag «nicht wegen ein paar Chaoten» gelöst
Köln - Der 1. FC Köln hat den Vertrag mit dem von Hooligans bedrohten Kevin Pezzoni «nicht wegen ein paar Chaoten aufgelöst, die den Spieler bedrängt haben». Das teilte der Fußball-Zweitligist seinen Mitgliedern und der Öffentlichkeit mit.
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Die Annahme, der FC kapituliere «vor aggressivem Verhalten einzelner Störer, wie zunächst behauptet wurde», bezeichnete der Verein als absurd. «Der 1. FC Köln positioniert sich klar gegen Gewalt und stellt sich vor seine Spieler und Mitarbeiter», hieß es weiter.
Foto: dpa
Kevin Pezzoni wurde vor seinem Haus bedroht. Foto: Federico Gambarini
«Diese Chaoten haben keinerlei Einfluss auf Vertragsentscheidungen von Vorstand und Geschäftsführung, weder in der einen, noch in der anderen Richtung. Wer etwas anderes behauptet, liefert die Vorlage für weitere Chaoten, andere Spieler ins Visier zu nehmen. Der FC ist seiner Fürsorgepflicht gegenüber Kevin Pezzoni jederzeit nachgekommen», beteuerte der Bundesliga-Absteiger.
Bereits am Mittwoch vergangener Woche sei Pezzoni auf Trainer Holger Stanislawski und die Sportliche Führung zugekommen, um das Gespräch über seine persönliche Situation zu suchen. Öffentliche Kritik über die vergangenen Jahre sowie Vorfälle der vergangenen Woche hätten sich aufgestaut. Die einvernehmliche Vertragsauflösung sei schließlich der auch von Pezzoni und seinem Berater gewünschte beste Weg gewesen, um dem Spieler die Möglichkeit zu geben, seine fußballerische Zukunft in einem unbelasteten Umfeld und frei zu gestalten. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Schön umschrieben aber es geht doch ums wesentliche.
Pezzoni: Köln identifiziert Gründer der Hetzkampagne
07.09.2012, 18:10 Uhr
Kevin Pezzoni spielt nicht mehr für den 1. FC Köln. (Quelle: imago)
Der 1. FC Köln hat nach eigenen Angaben den Gründer einer gegen seinen Ex-Profi Kevin Pezzoni gerichteten Internetkampagne ausfindig gemacht und mit Strafen belegt. "Es handelt sich um ein FC-Mitglied, gleichzeitig Vorsitzender eines kleineren Fan-Klubs. Wir haben gegen diese Person ein sofortiges Mitgliederausschlussverfahren in Gang gesetzt, werden ein maximales Stadionverbot verhängen und den Fanklub-Status entziehen", teilte der Zweitligist mit.
Abwehrspieler Pezzoni war von mutmaßlichen Hooligans massiv bedroht worden und hatte daraufhin seinen Vertrag mit den Kölnern aufgelöst. Danach setzte eine intensive Diskussion über Fehlverhalten von Fans im Fußball ein. Weitere News zur 2. Bundesliga Pezzoni: "Köln wollte mich loswerden" Fall Pezzoni: Köln will Hetzer rausschmeißen 2. Liga: Fall Pezzoni immer dubioser Drohungen und Beleidigungen
Der vom Verein Beschuldigte hatte zuvor in der WDR-Talksendung Domian behauptet, die Störer zu kennen, die vor dem Haus von Pezzoni am 28. August 2012 beleidigend und ausfällig geworden waren. "Ich kenne die Leute, die ihm vor der Tür aufgelauert haben. Da sind Beleidigungen gefallen - auch Drohungen. Da wurde auch ein Zettel auf die Autotür geklebt mit der Aufschrift 'Kevin Pezzoni. wenn Du die Stadt nicht verlässt, zicken wir dich'. Der war ziemlich verängstigt, glaube ich", sagte der Anrufer.
Der 21-Jährige bezeichnete sich als "Initiator" einer inzwischen vom Netz genommenen und gegen Pezzoni gerichteten Facebook-Gruppe, war nach eigenen Angaben aber nicht an der Aktion vor der Tür von Pezzonis Wohnung beteiligt. "Mir kam die Idee, dass man ein paar Anreize setzen kann, um die Spieler darauf hinzuweisen, dass es in der Form nicht geht, dass man sich so lasch präsentiert", sagte der Anrufer. 2. Bundesliga - Videos Horstmann verteidigt Pezzonis Vertragsauflösung
Die Kölner Vereinsführung steht hinter dem Ex-Spieler, der von sogenannten Fans bedroht wurde. zum Video Horstmann: "Zynismus der Chaoten"
Claus Horstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, verurteilte die öffentlichen Äußerungen: "Das Gespräch hat offenbart, mit welchem Zynismus manche Chaoten psychische und physische Aggressionen gegen Spieler und Mitarbeiter im Profifußball in Kauf nehmen. Das ist widerwärtig und kann auch nicht mit Emotionen im Fußball erklärt werden. Wir gehen davon aus, dass die Ermittlungsbehörden jetzt weitere Anhaltspunkte erhalten, um die Vorgänge am Dienstagabend vor der Wohnung von Kevin Pezzoni aufzuklären." Man habe den Anrufer "durch einen Abgleich mit unseren Daten" ermittelt.
Der FC hatte schon in der vergangenen Woche Strafanzeige gegen eine Facebook-Gruppe gestellt, die Pezzoni in dem Internet-Portal bedroht hatte. Für diese Maßnahme des Zweitligisten brachte der Anrufer wenig Verständnis auf: "Ich habe eine Anzeige am Hals - nicht zu recht." ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Was anderes als ein Vereinsausschlußverfahren ist hier nicht möglich. Sowas muss entfernt werden aus dem Verein.