Die Wüste, das Reich der Mitte oder gar Down Under: Zum Abschluss der Profi-Karriere zieht es manchen Fußball-Star aus den europäischen Ligen an die exotischsten Plätze der Welt. Für Raúl (Foto), den spanischen Liebling der Schalke-Fans, beginnt an diesem Samstag der Liga-Alltag in seiner neuen Heimat Katar. Mit Al Sadd trifft der 35-Jährige um 17.00 Uhr deutscher Zeit im Stadtderby von Doha auf Al Arabi.
Das erste Tor hat Raúl unterdessen schon geschossen, den ersten Titel aber auch verpasst. Im Viertelfinale des «Sheik Jassim Cups» verwandelte der ehemalige Profi von Real Madrid und Schalke 04 einen Foulelfmeter zum 2:0. Das Finale allerdings verlor sein Team gegen Al Rayyan mit 0:1. Bei seiner Vorstellung hatte Raul gesagt, er wolle dem Rekordmeister des Landes «mit meiner Erfahrung weiterhelfen. Der Fußball boomt in Katar und hat viel Potenzial». Ein Jahr hat sich Raul für die Entwicklungshilfe im WM-Gastgeberland von 2022 gegeben.
Zwölf Monate länger wird Alessandro Del Piero die Fans des australischen Fußballs in Sydney verzaubern. Nach 19 Jahren bei Juventus Turin will der 37 Jahre alte italienische Fußball-Profi auf der Südhalbkugel dazu beitragen, so wie David Beckham in den USA in Australien den Fußball voranzubringen. Dass man ihn für diese Rolle ausgewählt habe, sei ihm ein «große Ehre». Beckham plant unterdessen wohl schon den nächsten Schritt und soll den spanischen Erstligisten FC Malaga kaufen wollen.
Statt auf möglichst viele Öl-Dollars zu schauen, suchte sich Del Piero zudem einen Ort, an dem er sich auch privat wohlfühlen kann. Viele Clubs von allen Kontinenten hatten sich um ihn bemüht. «Ich danke allen für ihre Wertschätzung, aber es gibt keinen besseren Platz für mich als Sydney», sagte Del Piero bei der Bekanntgabe des Wechsels in Turin.
Dass die Lebensqualität ein nicht zu unterschätzender Faktor ist, hat auch Lucas Barrios schon feststellen müssen. Nur wenige Wochen nach seinem Wechsel vom deutschen Meister Borussia Dortmund in die chinesische Super League zu Guangzhou Evergrande liebäugelt der paraguayische Nationalstürmer mit einer Rückkehr in die Bundesliga. «Meine Agenten halten Kontakt zu Vereinen in Deutschland, England und Spanien», hieß es auf seiner Homepage - trotz seines Vierjahres-Vertrags und der 8,5 Millionen Euro Ablöse.
Eine schnelle Rückkehr könnte es auch für Champions-League-Sieger Didier Drogba geben. Das englische Boulevardblatt «The Sun» berichtet, der FC Arsenal aus London habe Interesse an einer Verpflichtung des bulligen Stürmers. Drogba war erst in der Sommerpause vom FC Chelsea zu Shanghai Shenhua gegangen, soll dort aber Streit mit einem weiteren Ex-Profi des englischen Clubs haben: Nicolas Anelka.