Die blaue Notenparade: Das tut weh, Löwen!

Die Maurer-Elf enttäuscht beim 1:1 gegen Aue: Nur Bierofka gefällt nach seiner Einwechslung – Hinterberger: "Jetzt müssen wir uns strecken"

VON FLORIAN GRESS UND OLIVER GRISS

Der Blick von Reiner Maurer war finster, als der 52-Jährige am Montagabend hoch auf die Empore des PK-Raums kam. Kein Wunder: Seine Spieler haben ihm die Laune gründlich vernagelt. Auslöser: Das desaströse 1:1 gegen Abstiegskandidat Erzgebirge Aue. Es fühlte sich an wie eine Niederlage. So wird das nix mit den hochgestecken Zielen des TSV 1860. "Wir waren nicht clever genug", schimpfte Maurer, "für uns ist das ein enttäuschendes Ergebnis. Der ein oder andere hat heute nicht zu seiner Leistung gefunden. Trotzdem glaube ich, dass wir uns weiter verbessern werden." Und Sportchef Florian Hinterberger meinte sichtlich enttäuscht: "Jetzt müssen wir uns strecken – und den zwei Punkten hinterherlaufen. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht den Anschluss verlieren." Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Gabor Kiraly (Note 3): Der Ungar bewahrte sein Team in der ersten Hälfte mit einer Glanztat vor den Rückstand. Beim Gegentreffer war er chancenlos, ansonsten kaum geprüft.
Christopher Schindler (Note 4): Spielte überraschend Rechtsverteidiger für den angeschlagenen Grzegorz Wojtkowiak. Defensiv mit ein paar Problemen, offensiv für einen gelernten Innenverteidiger aber in Ordnung. Bereitete Stoppelkampfs Lattenkopfball mit einer Flanke vor.
Necat Aygün (Note 4): Hatte nicht gerade selten Probleme mit den flinken Offensivkräften aus Aue – ein schwächerer Tag sei ihm mal erlaubt.
Guillermo Vallori (Note 3): Erzielte nach einem Eckball per Kopf den wichtigen 1:1-Ausgleich. Beim Führungstreffer konnte er den heranstürmenden Sylvestr nicht mehr aufhalten. Über 90 Minuten dennoch der stabilere der beiden Innenverteidiger.
Moritz Volz (Note 4): Der Linksverteidiger defensiv mit einer durchschnittlichen Leistung, doch nach vorne war der Neuzugang aus St. Pauli quasi nicht vorhanden.
Grigoris Makos (Note 5): Nach zehnwöchiger Verletzungspause feierte der Grieche sein Comeback in der Startelf. Doch das war auch schon die positivste Meldung an diesem Abend aus Makos-Sicht. Konnte nicht wie gewünscht das Aufbauspiel der Löwen von hinten heraus strukturieren. Vor allem im defensiven Mittelfeld hatte Aue in der ersten Hälfte die Oberhand, was auch sicherlich an Makos lag.
Kai Bülow (Note 3): Der zweite Sechser ebenfalls mit einem unsicheren Auftreten in der ersten Hälfte. Steigerte sich dann aber der in der zweiten Hälfte, als eine Vielzahl an Angriffen von ihm eingeleitet wurden.
Moritz Stoppelkamp (Note 4): Bereitete den 1:1-Ausgleich durch Vallori vor. Immer wieder mit starken Einsatz und guter Ballverarbeitung. Doch je mehr er sich mit dem Ball den Strafraum des Gegners nähert, desto unstrukturierter wirkten seine Aktionen. Mehrfach zu kurze und unpräzise Flanken. Auch im Abschluss sehr unglücklich. Seine beste Aktion war ein Kopfball an die Latte in der ersten Hälfte.
Maximilian Nicu (Note 5): So unerwartet für viele Fans die Hereinnahme von Nicu in die Startelf war, so überraschend wirkte die Entscheidung von Trainer Reiner Maurer auch für ihn. Viel zu hastig in der Vorwärtsbewegung und oftmals schon mit Schwächen in der Ballannahme.
Daniel Halfar (Note 4): Der schwächste Auftritt von Halfar in der laufenden Saison. Konnte nicht einmal durch seine sonst so gefährlichen Dribblings glänzen.
Benjamin Lauth (Note 4): Wurde vor allem in der ersten Hälfte völlig unverständlich mit hohen Bällen gefüttert, die er nicht verwerten konnte. Man konnte fast schon Mitleid mit ihm haben, da im Mittelfeld der Löwen sehr wenig funktionierte.
Daniel Bierofka (Note 3): Brachte deutlich mehr Schwung ins Offenspiel der Löwen nach seiner Hereinnahme. Doch einen entscheidende Aktion in der Schlussphase gelang ihm dann auch nicht mehr, sodass sein Passspiel immer hastiger wurde.
Ismael Blanco (Note 4): Der Argentinier konnte sich diesmal 27 Minuten lang beweisen. Doch erneut blieb seine einstige Torgefahr auf der Strecke.
Marin Tomasov: Kam zu spät für eine Bewertung.