Seit 1. September gilt in Bussen und Bahnen das Alkohlverbot. Der erste Härtetest für die Sicherheitsleute war das Alstervergnügen.
Hamburg Hauptbahnhof, Freitagabend, 23 Uhr: Es wird schon vorgeglüht. An diesem Wochenende ist Alstervergnügen in der Hansestadt. Das bedeutet ungehemmter Alkoholgenuss. Nur einer garantiert 0,0 Promille auf dem Südsteg des Hauptbahnhofes: der 29-jährige Till R., Sicherheitsbeamter bei der Hamburger S-Bahn. Für ihn wird es keine entspannte Nacht. Er wird mit seinen drei Kollegen seine Runden durch die Hamburger S-Bahnen ziehen und aufpassen, dass eine harmlose Pöbelei nicht in eine Schlägerei ausartet.
Neben den üblichen Sicherheitskontrollen steht an diesem Abend die Überwachung des neuen Alkoholverbots auf dem Programm. Seit dem 1. September werden Alkoholsünder in den Hamburger Bahnen und an den Haltestellen vom Sicherheitspersonal verwarnt. Zunächst nur verbal, ein Bußgeld wird erst ab 1. Oktober fällig. Dann müssen 40 Euro gezahlt werden.
"In diesem Verwarnmonat wollen wir versuchen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen", sagt Kay Uwe Arnecke, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger S-Bahn. Zum Ende des Monats bekommen seine 220 Sicherheitsleute Verstärkung von 50 weiteren Beamten. Um Punkt elf geht die Schicht von Till R. und seinen Kollegen los. Die Vier stoßen im hinteren Wagen der S1 auf Michael, Simon und Stefan. Alle 17-jährig. Sie halten grölend Bierflaschen in ihren Händen. Haben die drei schon von dem Alkoholverbot gehört? "Klar", nickt Simon, "aber das gilt doch erst im Oktober, oder?" In Kraft sei es seit 1. September, wird der junge Mann belehrt.
Haltestelle Reeperbahn. Da ist schon einiges los. Die Partymeile hat ihren Namen zu Recht. Till R. und Kollegen stoßen auf eine Gruppe Jurastudenten. Vom Alkoholverbot haben die Studenten natürlich schon gehört. Und fachsimpeln, ob das Verbot nicht vielleicht ihre Persönlichkeitsrechte verletzt. "Ich glaub, ich muss die Rechtslage da noch mal checken", grinst der blonde Basti. Sein Kumpel und Kommilitone Gareb stimmt ihm nur bedingt zu. "Sicher ist so ein Alkoholverbot schwer durchzusetzen. Aber mal ganz ehrlich: Niemand will Betrunkene in der S-Bahn. Das ist doch asozial."
Mit den am 1. Oktober fälligen Bußgeldern wolle man sich keine goldene Nase verdienen, betont S-Bahn-Sprecher Kay-Uwe Arnecke. "Das Bußgeld soll eine Strafandrohung sein." Man hofft auf einen Lernprozess. 93 Prozent der Bundesbürger sind übrigens nach einer aktuellen Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" für ein Alkoholverbot in Bussen und Bahnen. ------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die ersten schlechten News an die St. Pauli-Fahrer. Aber wenigstens kommt das Bußgeld erst zum 01.10.
In 10 Jahren gibt es in jeder Stadt und Dorf das Alkoholiker Eck, nur in diesem darf Alkohol konsumiert werden. Das die mit allem immer so übertreiben müssen, wo endet das denn irgendwann?! Man hat ja keine anderen Probleme .... nur Idioten ...