Der Spot ist gerade mal 44 Sekunden lang, dürfte echte Bayern-Fans aber mitten ins Herz treffen. Denn er spielt im Heiligtum, im Herzen des Rekordmeisters, der Allianz Arena.
München - Was in dem Video passiert, ist nicht jedermanns Sache: Seit Sonntagnacht ist auf Youtube ein Spot abrufbar, in dem drei vermummte Gestalten durch nächtlich-einsame Flure der Arena huschen, im fünften Stock aus dem Fahrstuhl steigen und ans Fenster einer VIP-Lounge ein riesiges BVB-Logo sprayen. Überschrieben ist der Spot mit „Bayern foppen in der VIP-Lounge...“ Untertitel: „...wenn alle Bayern schlafen...“ Eine schwarz-gelbe Frechheit.
Initiator Andreas S. sieht die Sprüh-Aktion als großen Spaß. „Wir wollten die Bayern damit nur ein bisschen foppen – speziell vor dem Spiel nächstes Wochenende gegen Dortmund.“ Etwa zwei Stunden seien er und seine Spezln alles in allem in der Allianz Arena zugange gewesen. „Wenn man ein bisschen weiß, wie das Stadion funktioniert, kommt man problemlos rein“, sagt er. Details, wie er sich Zutritt zum Gebäude verschaffte, will er nicht verraten.
Das Logo selbst sei innerhalb einer halben Stunde fertig gewesen. Immerhin wissen die drei, was sich gehört: Bevor sich die Sprayer wieder hinausstahlen, wischten sie das Logo ab. „Wir wollten mit der Aktion ja niemandem schaden, sondern nur ein bisschen unsere Erfindung promoten: eine abwaschbare Sprühkreide namens Marquito, die im Internet vertrieben wird und ideal ist als Party-Deko oder um Nachbarn zu erschrecken“, sagt Andreas S. und lacht. Er befürchtet zwar, dass „Hoeneß einen roten Kopf kriegt, wenn er davon erfährt“, hofft aber, dass „die Bayern-Fans ein bisschen Spaß verstehen.“ Er selbst, versichert Andreas S., hat überhaupt nichts gegen den FC Bayern. „Im Gegenteil: Ich war zehn Jahre lang Bayern-Mitglied und bin noch immer großer Ribéry-Fan.“
Und was sagt der FC Bayern zu der Aktion? Eine Reaktion des Rekordmeisters liegt noch nicht vor. Bei der Polizei ist bisher keine Anzeige des FC Bayern eingegangen. „Aber die Aktion erfüllt ganz klar den Straftatbestand des Hausfriedensbruchs“, sagt Polizeisprecher Christoph Reichenbach. „Außerdem stellt sich die Frage, ob die Männer ins Gebäude gelangten, ohne irgendetwas kaputt zu machen. Ansonsten stünde noch Sachbeschädigung im Raum.“