Hofmann sitzt gegen seine große Liebe nur auf der Bank: “So

Hofmann sitzt gegen seine große Liebe nur auf der Bank: “So ist Fußball”

Der 40-jährige Torwart nimmts locker – aber sorgt sich um seine Löwen: "Wenn 1860 am Sonntag nicht gewinnt, dann wird es wieder nur ein Platz im Mittelmaß"

VON OLIVER GRISS

Das große Wiedersehen mit Rekord-Löwe Michael Hofmann beim Derby in Regensburg (Sonntag, 13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) fällt aus – heißt: Der 40-Jährige wird definitiv nicht im Jahn-Tor stehen, sondern nur auf der Bank sitzen. Hofmann am Freitag zu dieblaue24: "Mich ärgert es schon, klar. Dieses Spiel hätte ich zum Abschluss meiner Karriere gerne noch einmal gehabt." Doch Hofmann kann die Entscheidung von Interimstrainer Franz Gerber verstehen: "Der Oktober war schlecht für mich: Da kam Unsicherheit und Pech hinzu – und dann war ich auch noch verletzt. Mir fehlen zwei Wochen Mannschaftstraining. Es ist schwer zu verkaufen, nur wegen diesem Spiel ins Tor zurückzukehren, nur weil es gegen meinen Lieblingsverein geht. Mein Torwartkollege Patrick Wiegers hat die letzten beiden Spiele hervorragend gehalten. Da kann man jetzt nicht einfach rausnehmen."

Überhaupt ist Hofmann in den letzten Wochen lockerer geworden – er weiß: Seine Karriere neigt sich langsam dem Ende zu. "Das ist schade für mich, aber so ist der Fußball. Ich bin 40 – und in diesem Alter ist es schwer, dauerhaft Ansprüche auf die Nummer 1 zu stellen. Es geht ja auch um die Entwicklung – und ich kann mich in meinem Alter im Tor sicher nicht mehr entwickeln." Im Winter will Hofmann ein Gespräch mit Gerber führen: "Ich fühle mich nicht mehr so wohl wie unter Markus Weinzierl." Möglicherweise beendet der Torwart seine Laufbahn und übernimmt eine Funktion beim Zweitliga-Letzten.

Dass sein Lieblingsverein 1860 wieder in Turbulenzen geraten ist und nun auch noch den langfristigen Ausfall von Benny Lauth verkraften muss, tut Hofmann persönlich sehr weh: "Wenn 1860 am Sonntag nicht gewinnt, dann wird es wieder nur ein Platz im Mittelmaß. Der Verein verliert dann wieder Zuschauer und muss wieder ein Jahr warten, um aufzusteigen. Und aus der Bundesliga kommen womöglich Vereine wie Augsburg oder Fürth runter."