Mitglieder der Ultragruppierung "Schickeria" haben vier Schweizer angegriffen. Dabei kam es auch zum Einsatz eines Messers. Nun ermittelt die Mordkommission.
Wie die Polizei berichtet, hat am Samstagmorgen gegen 6.20 Uhr eine Gruppe der Münchner Schickeria vier Personen in der Nähe des Münchner Hauptbahnhof angegriffen. Die vier Personen hätten sich zuvor offenbar ohne Bezug zu den Fußballfans über Hooligans unterhalten.
Im Laufe der Auseinandersetzung habe sich ein 21-Jähriger mit einem Messer verteidigt. Damit fügte er sowohl einem 21-jährigen wie auch einem 23-jährigen Angreifer der Bayern-Fans Stichverletzungen an Rücken und Hand zu. Er selbst habe sich bei dem Versuch, den Angreifern zu entkommen ebenfalls an der Hand verletzt.
ANZEIGE
Anschließend flüchtete er zu einem Infopoint in den Hauptbahnhof und wartete dort auf Aufforderung einer Bahnangestellten das Eintreffen der Polizei ab. Diese konnte neben dem 21-jährigen Deutschen auch die vier Angreifer vorläufig festnehmen. Im Anschluss übernahm die Mordkommission die weiteren Ermittlungen.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wird die Messerattacke von Seiten der Staatsanwaltschaft München I als Notwehrhandlung gewertet, so dass gegen den 21-jährigen Geschädigten kein Haftbefehlsantrag gestellt wurde.
Gegen die vier festgenommenen Fußballfans ergingen Haftbefehle wegen gefährlicher Körperverletzung, die jedoch durch das Amtsgericht München außer Vollzug gesetzt wurden.
Die verletzten Angreifer bedurften lediglich einer ambulanten Behandlung, der geschädigte Messerstecher befindet sich noch in stationärer Behandlung.