München - Die Löwen belegen vor der Winterpause Rang sechs in der Tabelle. Höchste Zeit für eine Analyse der Hinrunde. Im ersten Teil wird der neue Trainer Alexander Schmit unter die Lupe genommen.
Wirkungsloser Wechsel: Alexander Schmidt holte im Schnitt 0,03 Punkte weniger als sein Vorgänger Reiner Maurer.
Turbulenzen, Geldsorgen und der Traum vom Aufstieg. Bis auf den Trainerwechsel hatte die Hinrunde der Löwen keine Neuerungen zu bieten. Und noch etwas war so, wie es die Fans des TSV 1860 bereits gewohnt sind: Immer, wenn es um etwas ging, versagten die Blauen. Jüngstes Beispiel: das Pokal-Aus der Löwen beim Spiel in Bochum. Alexander Schmidt und sein Team enttäuschten und mussten sich am Ende mit einem bitteren 0:3 geschlagen geben. Und auch beim letzten Liga-Heimspiel gegen Dresden reichte es nur für ein mageres 1:1. Die Folge: Die Münchner müssen auf dem sechsten Tabellenrang überwintern… Die tz-Analyse der Löwen-Hinrunde!
Man kann’s von zwei Seiten sehen: Der neue Löwentrainer Alexander Schmidt blieb in allen fünf Zweitligaspielen unter seiner Regie ungeschlagen. Oder aber: Von den fünf Spielen hat er nur eins gewonnen (1:0 gegen Paderborn). Der Rest waren Unentschieden. Von fünfzehn möglichen Punkten wurden also weniger als die Hälfte geholt, nämlich sieben.
In keinem dieser fünf Spiele blieb der TSV 1860 ohne Tor, aber nur einmal gelangen zwei Treffer, ansonsten immer nur einer. Ohne Gegentor blieben die Löwen nur einmal unter Schmidt.
Aus der U 21 holte Schmidt mit Bobby Wood, Stefan Wannenwetsch und Markus Ziereis sofort drei Spieler zu den Profis und mischte den Kader gleich mal kräftig auf. Eine Stammplatzsicherheit gab’s nur noch für wenige Spieler. An vier von fünf Spieltagen veränderte der neue Trainer seine Anfangself im Vergleich zur Vorwoche auf mindestens vier Positionen.
Reiner Maurer holte bis zu seiner Entlassung 20 Punkte aus 14 Spielen, das entspricht einem Schnitt von 1,43 Zählern. Bei Schmidt waren es genau 1,4 im Schnitt. Nach dem Trainerwechsel gab es also in dieser Hinsicht eine minimale Verschlechterung.
Maurer war in die Saison mit acht Spielen ohne Niederlage gestartet: Es gab vier Siege und vier Unentschieden. Die erste Niederlage am 9. Spieltag fiel mit einem 0:3 bei Hertha BSC dann gleich sehr deftig aus und war der Beginn einer Krise mit ganz schlechten Auftritten und mäßiger Punkteausbeute. Nur vier Zähler aus sechs Spielen kosteten Maurer schließlich den Job.
Mit insgesamt drei Jahren und fünf Monaten (Maurer war bereits von Dezember 2004 bis Januar 2006 im Amt) ist er aber derjenige Trainer, der es seit dem Abstieg im Jahr 2004 bisher am längsten an der Grünwalder Straße ausgehalten hat. Und das unter zeitweise äußerst schwierigen Bedingungen im Umfeld. Erinnert sei nur an die permanten Spielerverkäufe aus Geldnot, Gehaltsverzichte und die immer wieder mal drohende Insolvenzgefahr.