München - Franz Hell ist schon lange Löwenfan. Im tz-Interview spricht er über die Krise beim TSV 1860 und fordert ein Umdenken von Präsident Dieter Schneider. Google-Anzeige Wir beraten Unternehmen Genossenschaftliche Beratung: fair, aufrichtig, verständlich. Zur Bank. http://www.vr.de/Beratung
Franz Hells Herz hängt seit dem 24. August 1963 an den Löwen.
Löwenfan ist er seit dem 24. August 1963, dem Bundesligastart, als er den TSV 1860 beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig erstmals gesehen hat. Seitdem hat Franz Hell (59) nach eigener Einschätzung rund 2200 Spiele der Blauen verfolgt. Einige durchaus voller Freude, die Mehrzahl allerdings bereiteten Kummer und Verdruss. Leiden ist bei ihm auch derzeit wieder angesagt: Sportlich bleibt wieder mal der Erfolg aus und der ewig schwelende Krach mit Investor Hasan Ismaik hat jetzt einen neuen Höhepunkt erreicht. Die tz sprach mit Hell, der seit 1976 auch Delegierter im Verein ist.
Herr Hell, beim TSV 1860 kracht es mal wieder so richtig. Investor Hasan Ismaik hat seinen Ärger im tz-Interviewdeutlich zum Ausdruck gebracht und vor allem in Richtung Präsident Dieter Schneider geschossen. Wie wirkt das auf einen langjährigen Liebhaber dieses Vereins wie Sie?
Hell: Vor allem ist es schlimm, dass sich das Ganze wieder mal in aller Öffentlichkeit abspielt. Aber das ist ja üblich bei 1860. Statt miteinander wird übereinander geredet. Von der Sache her hat Herr Ismaik ja gar nicht so unrecht. Da gilt halt der alte Spruch: Wer zahlt, schafft an. Ich nehme an, dass Ismaik schon im Vorjahr groß investieren wollte. Um aus der 2. Liga rauszukommen. Denn mit dem Stadion und den Fixkosten als Ballast lässt sich in dieser Klasse nichts verdienen.
Der Verein favorisierte dagegen einen Dreijahresplan mit kleineren Schritten. Ein Fehler?
Hell: Ich halte von diesen Mehrjahresplänen nichts. Davon hatten wir in der Vergangenheit schon jede Menge. Aber das ist bei 1860 nicht durchführbar.
Was wäre die Lösung?
Hell: Ein Hauruckverfahren mit viel Geld. Mit Ismaiks Geld. Man muss eine Finanzierungsmöglichkeit finden, die den Verein aber nicht ins Verderben führt.
Und wenn Ismaik nicht mehr will? Hat der Verein eine Chance, auf kleiner Flamme weiterzumachen?
Hell: Ich glaube, dass die Fans das akzeptieren würden. Weil die Leute immer zusammenhalten, wenn es dem Verein schlecht gehen. 1860 ist von außen her unzerstörbar, die Probleme waren immer hausgemacht.
Sollte man dem Investor einfach freie Hand lassen?
Hell: Ganz bestimmt nicht. Es sollte schon jemand vom Verein mitentscheiden, was gemacht wird. So eine Idee zum Beispiel mit Eriksson als Trainer – das geht nicht. Der Mann kennt die 2. Liga ja gar nicht.
Wenn Sie Dieter Schneider wären, was würden Sie jetzt machen?
Hell: Ich würde versuchen, in Gesprächen mit Ismaik einen neuen Plan aufzustellen. Und mit zehn, fünfzehn, zwanzig Millionen eine Mannschaft auf die Beine stellen, die auch Bundesliga-Ansprüchen entspricht. Wenn wir nämlich so weiterwurschteln wie bisher, werden wir nix erreichen. Ich bin bestimmt jemand, der zu würdigen weiß, was Schneider bisher getan hat, aber er muss auch bereit sein, umzudenken.
Seit Jahren kommt 1860 aus den negativen Schlagzeilen nicht raus. Wie sehr nervt und schmerzt Sie das?
Hell: Man kann’s eigentlich nicht mehr hören. Man würde sich am liebsten auf die Spiele konzentrieren, sich über Siege freuen, aber es wird meistens nur über all das negative Drumrum diskutiert. Wir haben ja seit Jahren kein wirkliches Konzept mehr gehabt.
Wie ist die Stimmung bei den Fans? Sie kennen ja viele. Wenden die sich immer mehr ab?
Hell: Abwenden würde ich nicht sagen. Sie ziehen sich zurück. Aber Sie sind auch sofort wieder da, wenn der sportliche Erfolg da ist. Ich darf nur an das Heimspiel gegen Regensburg erinnern – da waren 45 000 im Stadion. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir nicht dauerhaft verschwinden werden. Andererseits: Der Großteil der Anhängerschaft ist älter als 40 Jahre. Die haben auch nicht das ewige Leben… "Einer wie du und ich": Die wichtigsten Fakten zu Löwen-Investor Ismaik
Wie sehen Sie die Personalien Florian Hinterberger und Alexander Schmidt?
Hell: Florian Hinterberger ist ein Riesentyp, aber als Sportchef hat er natürlich damit zu kämpfen, dass die Neuzugänge nicht eingeschlagen haben. Und unter Trainer Schmidt habe ich keine großen Veränderungen erkennen können. Ich hätte den Peter Pacult gerne wieder als Trainer gesehen. Aber bei uns geht’s ja immer nur mit Billiglösungen. Wissen Sie, was übrigens seltsam ist?
Was?
Hell: Der Verein hat im Sommer einen Dreijahresplan aufgestellt, aber Hinterberger und Maurer haben jeweils nur Einjahresverträge erhalten. Das ist Sechzig… ------------------------------------------------------------------------------------------------------------
irgendwie hat Franz Hell nicht ganz unrecht mit seinen Aussagen.
Achja und macht das sonst bringt der Haggo sich oder jemanden noch um also auf gehts zur Aktion