München - Er ist der Neue: Markus von Ahlen kümmert sich um die Nachwuchsarbeit der U 21-Löwen. Im Interview verrät er, wie er bei 1860 landete und wie die Zusammenarbeit mit Alex Schmidt läuft.
Markus von Ahlen: "Ich sehe die Reserve nicht mehr als Nachwuchsmannschaft. Für mich ist das die Schnittstelle zu den Profis."
Herr von Ahlen, wie sind Sie in München aufgenommen worden?
Ich freue mich auf meine Aufgabe bei den Löwen. Bereits der erste Kontakt bei der Vorstellung war sehr herzlich.
Wie kam der Kontakt zu 1860 zustande?
Ich habe bereits bei Bayer Leverkusen und beim Hamburger SV im Nachwuchsbereich gearbeitet, da kennt man sich. Aus dieser Zeit kenne ich auch Wolfgang Schellenberg. Damals waren wir als Trainer noch Konkurrenten. Ich denke, dass er sich an mich erinnert hat.
Herr Schellenberg sagte vor Ihrer Verpflichtung: Der neue U21 Trainer wird eine Überraschung.
Das kann ich nicht beurteilen. Ich freue mich einfach, dass es geklappt hat und ich für 1860 arbeiten darf.
Alex Schmidt hat zuletzt viele Spieler aus der U21 zu den Profis geholt. Wie wollen Sie diese Abgänge kompensieren?
Das ist auch gut so, dass sich die Jungs bei Alex beweisen dürfen. Unser Ziel muss es sein, dass die Nachwuchsspieler sich bei den Profis aufdrängen und sich dort präsentieren können. Wir werden jetzt einige Spieler aus der U19 hochziehen. Ein Reserve-Team unterliegt einem ständigen Anpassungsprozess. Die Anforderung an meinen Job ist es vor allem, flexibel zu sein. Als Hauptaufgabe sehe ich es, die Spieler weiterzuentwickeln und an die Profis heranzuführen.
Welche Spieler aus der U19 haben Sie im Kopf, die sie hochziehen möchten?
Wir sprechen uns hier mit dem gesamten Team ab. Im Augenblick möchte ich mich aber noch nicht über einzelne Personen äußern.
Wie wird die Zusammenarbeit mit Alex Schmidt ablaufen?
Alex wird über die Art unserer Zusammenarbeit entscheiden. Ich versuche, die Philosophie der Löwen umzusetzen und mich im Sinne des Clubs einzubringen. Kurzfristig muss ich aber erst einmal meine Mannschaft kennenlernen.
Welcher Trainertyp sind Sie?
Ich möchte mich gar nicht beschreiben. Ich bin fußballverrückt, das ist mein Leben. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
In Bielefeld haben Sie bereits ein Profiteam trainiert. Warum sind Sie wieder in den Nachwuchsbereich zurückgekehrt?
Ich sehe die Reserve nicht mehr als Nachwuchsmannschaft. Für mich ist das die Schnittstelle zu den Profis. Hier wird die Jugendausbildung vollendet. Ich glaube, dass diese Aufgabe gut zu meinen Kompetenzen passt.
Warum hat es bei Ihrer Station in Bielefeld nicht geklappt?
Das hatte viele Gründe. Jeder weiß, dass der Verein zu dieser Zeit in einer sehr schwierigen Situation war. Ich musste in sechs Wochen ein neues Team zusammenstellen. Es war vollkommen klar, dass diese Mannschaft Zeit braucht. Ich freue mich sehr, wie sich diese Truppe inzwischen entwickelt hat und bin stolz darauf, dass wir damals das Fundament für den Erfolg gelegt haben.
Schwierige Situation ist ein gutes Stichwort - auch in München ging es kurz nach Ihrem Antritt rund. Wie haben Sie den Investoren-Streit erlebt?
Natürlich habe ich davon mitbekommen, das Ganze jedoch ausschließlich aus den Medien erfahren. 1860 ist ein Traditionsverein, da wird es immer Reibungen geben. Ich lasse mich davon nicht beeinflussen. Ich möchte mich auf meine Aufgabe konzentrieren.