Die blaue Notenparade: Schmidt entschuldigt sich bei den Fans Übermittelt von Oliver Griss auf 15. Februar 2013 – 21:04 37 Kommentare
Bezeichnend: Gabor Kiraly dirigierte viel – aber es half nichts. Foto: WAGNER Bittere 0:1-Heimpleite gegen Bochum – Bierofka fühlt sich nicht wohl als rechter Verteidiger – Stoppelkamp überfordert in der Zentrale – nur Stahl zeigt richtig Krallen
VON OLIVER GRISS, FLORIAN GRESS UND MARK GEIGER
Sein Gesicht war aschfahl: In Augenblicken wie diesen möchte man nur ungern mit Alexander Schmidt (44) tauschen. Er suchte bei der Pressekonferenz nach der 0:1-Heimpleite gegen Angstgegner Bochum nach den richtigen Worten. "Wenn man die Tore nicht macht, steht man am Ende eben mit leeren Händen da. Für mich ist es ein Wahnsinn, dass ich mit dieser Aufstellung nicht schaffe, ein Tor zu machen. Mehr Risiko kann man nicht machen. Es tut mir leid für die Fans, dass wir mit leeren Händen dastehen." Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 3): Nur einmal musste er sich strecken – beim Handtor von Scheidhauer war er schuldlos. Anschließend beschwerte er sich solange beim schwachen Schiedsrichter Markus Wingenbach bis ihm dieser die gelbe Karte zeigte. Für den Rest des Spiels war er auf 180, versuchte immer wieder seine Kollegen nach vorne zu peitschen.
Daniel Bierofka (Note 5): Fehlbesetzung auf der rechten Abwehrseite – das ist einfach keine Position für den gelernten Offensivmann, der sich sichtlich unwohl in dieser Rolle fühlte. Wird`s eine Wiederholung geben?
Guillermo Vallori (Note 4): Wackelte wie seine Nebenmänner in der Anfangsphase des Spiels erheblich. Doch spätestens nach dem frühen Platzverweis für die Bochumer war er völlig beschäftigungslos und fortan mehr mit dem Spielaufbau beschäftigt als mit dem Verteidigen, da der VfL kaum noch Konter fahren konnte.
Kai Bülow (Note 4): Wie Nebenmann Vallori erst schwach und dann kaum noch gefordert. In der zweiten Hälfte sah man dann seine Stärke bei der Spieleröffnung, als er die Bälle der Löwen immer wieder von hinten heraus nach vorne verteilte, was letztendlich aber ohne große Wirkung blieb!
Malik Fathi (Note 5): Gab nach der schnellen Überzahl nach 17 Minuten in vielen Phasen des Spiels fast schon einen Linksaußen. Doch wenige Flanken konnte er wirklich an einen Stürmer bringen. So ist er keine Verstärkung für 1860.
Dominik Stahl (Note 3): Aufgrund der extrem defensiven Gäste am Freitagabend kaum als Abräumer gefordert. Offensiv dann wieder häufiger mit fehlender Kreativität. In der Schlussphase zog er das ein oder andere Mal ordentlich aus der Distanz ab und traf an einem Tag, an dem der Ball einfach nicht reingehen wollte, nur das Aluminium.
Moritz Stoppelkamp (Note 5): Trainer Alexander Schmidt rotierte den Ex-Hannoveraner überraschend von der rechten Mittelfeldseite in die Zentrale. Dort holte er sich immer wieder die Bälle bei der eigenen Abwehrreihe ab und versuchte von hinten heraus, das Spiel anzukurbeln. Wie immer zu hastig am Ball.
Bobby Wood (Note 5): Ein Tag zum Vergessen. Schwamm drüber.
Daniel Halfar (Note 4): Im ersten Durchgang noch extrem schwach und mit mehreren konfusen Aktionen, taute er beim Powerplay der Löwen ab der 60. Spielminute immer mehr auf, wenngleich dabei die nötige Effektivität völlig verloren ging. Mit sehr vielen schlechten Standards, die erst gefährlich wurden als in den zweiten 45 Minuten Marin Tomasov diese Aufgabe übernahm. Wegen seiner fünften gelben Karte ist er beim nächsten Spiel in Braunschweig gesperrt.
Rob Friend (Note 4): Die Freude bei den Löwenfans war groß, zum ersten Mal in einem Pflichtspiel das 1-A-Sturmduo Rob Friend und Benny Lauth gemeinsam zu sehen. Doch am Ende blieb nur die große Enttäuschung. Über weite Strecken der Partie nahm der Kanadier überhaupt nicht am Spiel teil. Besonders bitter: Sein Fallrückzieher in der zweiten Halbzeit wurde nicht etwa von Bochum Keeper Andreas Luthe geklärt, sondern von Verteidiger Lukas Sinkiewicz auf der Linie per Hand, woraufhin der VfL den zweiten Platzverweis sowie einen Elfmeter hätte gegen sich bekommen müssen.
Benny Lauth (Note 4): Auch der sonst so treffsichere Kapitän konnte an diesem bitteren Freitagabend nach seiner Vier-Spiele-Sperre nicht sein Potential voll ausschöpfen. Hatte kaum echte Torchancen. Immerhin holte er in der 17. Minute die Rote Karte heraus, als Bochums Marcel Maltritz sich nur noch mit einem Trikotzupfer als letzter Mann retten konnte, wenngleich dafür aber fälschlicherweise Nebenmann Holmar Örn Eyjolfsson vom Platz flog.
Marin Tomasov (Note 4): Kam schon nach der Pause für Wood in die Partie – und versuchte, das Löwen-Spiel zu beleben. Und das gelang ihm sogar ein wenig.
Ola Kamara: Kam zu spät für eine Bewertung.
Alexander Schmidt (Note 5): Überraschte die Löwenfamilie mit Experimenten: Bierofka ließ er als rechten Verteidiger ran, Stoppelkamp zog er in die Schaltzentrale – und bekam die Quittung: Neue Aufstellung, null Effizienz. Einzig positiver Aspekt: Sein Team kämpfte bis zum letzten Tropfen. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------