Die blaue Notenparade: Schmidts größter Sieg Übermittelt von Oliver Griss auf 24. Februar 2013 – 16:17 13 Kommentare
Jetzt dranbleiben: Alex Schmidt. Foto: RUIZ 1860 gewinnt überraschend in Braunschweig 2:1: Lauth und Friend drehen das emotionale Spiel – Vallori bärenstark – Bülow enttäuscht – Kamara bringt Schwung
VON OLIVER GRISS UND MARK GEIGER
Das fühlt sich doch gut an: Der TSV 1860 hat mit dem 2:1-Sieg in Braunschweig ein deutliches Lebenszeichen gesetzt – und schon geht wieder die Rechnerei im Löwen-Lager los: Geht da noch was nach oben? Auf Platz drei sind`s "nur" noch sechs Punkte. Die blaue Notenparade:
Gabor Kiraly (Note 3): Auf der Linie immer zur Stelle, wenn er gefordert war. Die Strafraumbeherrschung aber war an diesen Sonntagmittag löwenstark. Einziger Haken: Ein Großteil seiner Abschläge landete sofort in den Reihen der Braunschweiger. Grzegorz Wojtkowiak (Note 4): In der Offensive mal wieder überhaupt nicht aktiv. Defensiv insgesamt aber solide und sehr kopfballstark. Guillermo Vallori (Note 2): Der Spanier in Braunschweig in guter Form. Gewann gefühlt nahezu jeden Zweikampf gegen die Offensivabteilung des Spitzenreiters. Gewohnt kompromisslos und diesmal sogar mit ein paar ganz ordentlichen Pässen nach vorne. Kai Bülow (Note 5): Der zuletzt so konstante Innenverteidiger war in Niedersachsen der schwächste Löwe. Verlor beim 1:0 der Braunschweiger Gegenspieler Kumbela aus den Augen und wurde auch darüber hinaus das eine oder andere Mal überlaufen. Zudem in der 60. Spielminute mit einem zu kurz geratenen Rückspiel auf Keeper Kiraly, der den Fehler allerdings noch ausbügeln konnte. Malik Fathi (Note 3): Sein bisher bestes Spiel im weiß-blauen Dress. Hinten meist sicher und souverän sowie mit gelegentlichen Vorstößen nach vorne. Ist zudem, im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger, in der Lage, auch eine vernünftige Flanke in den gegnerischen Strafraum zu befördern. Dominik Stahl (Note 4): Nicht ganz so stark wie zuletzt. Mit dem einen oder anderen Fehlpass und verlorenen Zweikampf. Konnte das Spiel über weite Strecken der Partie von hinten heraus nicht so aufbauen wie es sich Trainer Alex Schmidt wünscht. Daniel Bierofka (Note 4): Diesmal wieder auf der gewohnten Position im zentralen Mittelfeld. Mit ein paar ordentlichen Dribblings und auch nicht so einer hoher Fehlpassquote wie sonst. Dennoch hatte der Vize-Kapitän schon aktivere Spiele und konnte dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken. Moritz Stoppelkamp (Note 3): Über 90 Minuten jederzeit einer der Aktivposten. Allerdings über weite Strecken der Partie extrem uneffektiv und etlichen verlorenen Bällen. Doch als es ums Eingemachte ging, war er zur Stelle. Am ersten Treffer mit dem feinen Zuspiel auf Ola Kamara, beim Siegtreffer dann mit der direkten Vorlage, als er Benny Lauth mit einem Traumpass steil schickte. Marin Tomasov (Note 4): Lief das erste Mal unter Trainer Alex Schmidt von Beginn an auf. Konnte mit starken Eckbällen überzeugen, aus dem Spiel heraus war das allerdings ziemlich enttäuschend. Man sah zwar immer wieder in den Ansätzen seine eigentlich exzellenten Anlagen, doch die Effektivität ging dabei völlig verlorenen, da er zu viele Bälle verlor. Rob Friend (Note 3): Ein ständiger Unruheherd, den die Eintracht-Abwehr nie so richtig unter Kontrolle bekam! Scheiterte mehrfach aufgrund zu unpräziser Kopfbälle aufs gegnerische Gehäuse. Doch in der 77. Minute war es dann soweit: Der Kanadier erzielte endlich seinen ersten Treffer für die Löwen. Benny Lauth (Note 2): Falls der Kapitän direkt nach Abpfiff in der Kabine auf die Toilette ging, urinierte er wahrscheinlich Eiswürfel! Unglaublich cooler und lässiger Siegtreffer, als er Braunschweig-Torwart Davari ausguckte und den Ball an ihm vorbeischob. Über weite Strecken der Partie war er allerdings wirkungslos und konnte sich kaum in Szene setzen. Aber wen juckts… Bobby Wood (Note 3): Kam schon nach 53 Minuten für Tomasov und belebte das Spiel teilweise, wenngleich er an beiden Treffern keinen Anteil hatte. Ola Kamara (Note 3): Nach 64 Minuten für Bierofka eingewechselt, als die Blauen 0:1 zurücklagen. Anschließend drehten sie die Partie. Brachte ordentlich Schwung herein und glänzte beim 1:1-Ausgleich mit der Vorlage! Moritz Volz: Kam zu spät für eine Bewertung. Alexander Schmidt (Note 2): Der 2:1-Auswärtssieg war das erste richtige Ausrufezeichen unter seiner Regie! Sein Team spielte zwar nicht das von ihm bevorzugte permanente Kurzpassspiel, hatte damit aber am Sonntagmittag Erfolg. Vor allem seine Einwechslung des Norwegers Kamara nach dem 0:1 saß. Muss nächste Woche gegen Ingolstadt den ersten Heimdreier der Rückrunde einfahren, dann kann auch er für 1860-Verhältnisse erst einmal etwas ruhiger arbeiten.