Der Löwen-Boss, der heute zum Auswärtsspiel nach Sandhausen reist, kam einer möglichen Absage des Aufsichtsrates voraus VON OLIVER GRISS
Natürlich, Dieter Schneider (65) wäre zu gern Ober-Löwe geblieben – und das hat er am Tag seiner Abschiedsrede auch später im Biergarten des Löwen-Stüberl verraten, als er sich zu den Stammgästen setzte. Doch der 1860-Aufsichtsrat um TV-Manager Otto Steiner ließ ihm keine andere Chance. "Ich hätte, wenn die Chance auf eine vernünftige Zusammenarbeit da gewesen wäre, gerne weiter gemacht. Aber ich kann mich nicht bis Mai vorführen lassen", sagte Schneider der "Bild: "Die Entwicklung lief Gefahr, den Verein zu beschädigen und das Image nach außen wieder in Richtung Chaos-Verein treiben zu lassen."
Deswegen zog Schneider nach etwas mehr als zwei Jahren Amtszeit selbst die Notbremse, bevor ihn der Aufsichtsrat zum Rücktritt drängt: "Ein Schneider lässt sich nicht zwingen." Seine letzten Tage bei 1860 bis zu seinem Ausstand am 31. März will Schneider "auskosten", wenn dies überhaupt möglich ist. Heute wird der Dachauer Unternehmer zum Auswärtsspiel nach Sandhausen (Anpfiff 18 Uhr, dieblaue24-Liveticker) reisen – und so tun, als wenn nichts gewesen wäre: "Ich werde mir da nichts nachsagen lassen." Schneider will jetzt nicht den beleidigten Präsidenten spielen.
Wer Schneider-Nachfolger wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig offen: Mögliche Kandidaten sind Siegfried Schneider und Hamada Iraki – oder kommt doch ein neues Gesicht in den Löwen-Zirkel?