Die blaue Notenparade: Komplimente von Schmidt

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Die blaue Notenparade: Komplimente von Schmidt

Alleinunterhalter in der 1860-Spitze: Benny Lauth. Foto: WAGNER
0:0 gegen Hertha: Die Löwen treffen das Tor nicht, aber die Abwehr rührt Beton an


VON OLIVER GRISS, FLORIAN GRESS UND MARK GEIGER

Was ist die Nullnummer gegen Hertha wert? "Wir haben jetzt gewissermaßen eine kleine Serie gestartet", meinte Kapitän Benny Lauth nach dem 0:0 gegen den Spitzenreiter – was er meint: Der Löwe hat nach dem 1:1 gegen Ingolstadt und dem 1:0 in Sandhausen auch gegen Hertha nicht verloren. Alex Schmidt freut sich: "Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen." Die blaue Notenparade:

Gabor Kiraly (Note 3): Viel beschäftigt war der Ungar gegen seinen alten Verein nicht. Musste er aber einmal einen Ball abfangen, war er stets zur Stelle. Kassierte die komplette Rückrunde noch nie mehr als einen Gegentreffer – und kann sich obendrein über sein 10. Zu-Null-Spiel der Saison freuen.

Moritz Volz (Note 2): Zu Beginn noch etwas wackelig, steigerte er sich im zweiten Durchgang zunehmend und war dort dann sogar defensiv einer der stabilsten Löwen. Marschierte im Laufe des Spiels immer häufiger nach vorne – und das ist beim Ex-Nationalspieler durchaus eine Seltenheit.

Gui Vallori (Note 2): Eine nahezu fehlerfreie Vorstellung des Spaniers. Schaltete Berlins Top-Stürmer Adrian Ramos völlig aus. In der Luft sowieso unschlagbar, glänze er diesmal auch am Boden. Eine Top-Verstärkung.

Kai Bülow (Note 3): Mit dem ein oder anderen Problem bei der Ballannahme. In den ersten 45 Minuten auch im Zweikampf noch etwas schwächelnd, doch später dann wie Nebenmann Vallori sehr bissig.

Arne Feick (Note 3): Rutschte aufgrund der Bierofka-Verletzung kurzfristig in die Startelf. Gewann defensiv viele Duelle und schaltete sich überraschend auch häufig in die Offensive ein. Da mit Gelb vorbelastet, wurde er aber schon zur Halbzeit ausgewechselt. Dennoch: Ein zufriedenstellender Auftritt des Dauer-Reservisten.

Dominik Stahl (Note 4): Schmiss sich in jeden Ball hinein und zeigte vorbildlichen Einsatzwillen. Nach vorne entwickelte er aber keinerlei Gefahr. Auch raumöffnende Pässe blieben aus.

Malik Fathi (Note 3): Spielte überraschend im defensiven Mittelfeld. Räumte dort auch sehr ordentlich ab, doch das Spiel konnte er nicht wie gewünscht lenken. Zog die Bälle nicht so an wie ein Bierofka.Im zweiten Durchgang gewann er aber viele wichtige Duelle gegen Zweitligatopscorer Ronny.

Marin Tomasov (Note 4): Diesmal auf der rechten Seite aktiv. Doch in vielen Situationen oft zu hastig. Vergab in der 59. Spielminute die eigentlich einzige hundertprozentige Torchance im ganzen Spiel, als er freistehend vor Hertha-Keeper Thomas Kraft den Ball über den Kasten setzte.

Moritz Stoppelkamp (Note 3): Weil das zentrale MIttelfeld der Löwen nie wirklich funktionierte, schleppte Stoppelkamp sehr viele Bälle von hinten nach vorne. Zudem mit der einen oder anderen technsichen Einlage. Doch letztendlich ging die Effektivität verloren, da viele seiner Strafraumhereingaben keinen Abnehmer fanden.

Rob Friend (Note 4): Präsenter, wenngleich unglücklicher Auftritt des früheren Berliner Stürmers. Mit dem Oberkörper legte er seinen Kollegen einige gute Bälle auf, doch vor allem mit dem Fuß agierte er sehr unbeholfen.

Benny Lauth (Note 3): Blühte mit zunehmender Spieldauer auf und narrte insbesondere in der Schlussphase die Hertha-Defensive. Zog immer wieder mehrere Abwehrspieler des Spitzenreiters auf sich, doch die endgültige Durchschlagskraft blieb auch bei ihm auf der Strecke. In der kompletten Rückrunde noch ohne Heimtreffer.

Grzegorz Wojtkowiak (Note 3): Kam schon nach 45 Minuten für Feick und bekleidete die für ihn ungewohnte Position auf der linken Abwehrseite. Defensiv dann sehr solide, vorne aber nur sporadisch aktiv.

Ola Kamara (ab 77.): Kam zu spät für eine Bewertung

Alex Schmidt (Note 3): Erstaunlich wie sein Team (119 Kilometer und damit 6 Kilometer mehr als Hertha) gegen den Ball gearbeitet hat, doch offensiv fehlt weiterhin – und das trotz Rob Friend - die nötige Durchschlagskraft. In nun vier Heimspielen konnten die Blauen gerade einmal einen Treffer erzielen. Daran muss der Trainer unbedingt feilen.