München - Die von Aufsichtsratschef Otto Steiner angetragene 1860-Ehrenpräsidentschaft hat Dieter Schneider abgelehnt - aus Gründen der Selbstachtung. Jetzt folgt der verbale Konter.
Dieter Schneider lässt Otto Steiners Aussagen nicht auf sich sitzen
Beim 1860-Fanklub-Dachverband ARGE wird Dieter Schneider seit diesem Wochenende als Ehrenpräsident geführt. Ein Titel, den der zum Monatsende scheidende Oberlöwe gerne annahm.
Die von Aufsichtsratschef Otto Steiner angetragene 1860-Ehrenpräsidentschaft hat Schneider hingegen abgelehnt – aus Gründen der Selbstachtung. „Sinnentstellend und falsch“ sei Steiners Darstellung des Stabwechsels bei 1860 gewesen, sagte der Noch-Präsident am Samstag nach dem Spiel im Business-Club der Arena.
Steiner hatte bei der Monatzeder-Präsentation am Freitag über „eine ganze Reihe von Gesprächen und einen ausführlichen Gedankenaustausch mit Dieter Schneider “ referiert. Allerdings habe der amtierende Präsident „keine Lösungen“ für eine erfolgreiche Zukunft des TSV 1860, speziell für eine gedeihliche Zusammenarbeit mit Investor Hasan Ismaik, parat gehabt. Behauptungen, die Schneider nicht unkommentiert lassen wollte. So habe es mit Steiner vor dessen Abu-Dhabi-Workshop lediglich „ein einziges Gespräch gegeben, in dem wir (das Präsidium, d. Red.) ihm nochmals unsere Bereitschaft für eine weitere Amtszeit erklärt haben“. Zweitens habe Steiner kurzfristig ein Strategiepapier verlangt, dessen Sinnhaftigkeit Schneider in Zweifel zog. „Ich habe Herrn Steiner gesagt, dass so ein aus der Hüfte geschossenes Papier in meinen Augen Blödsinn ist und ich es viel besser fände, die Themen gemeinsam aufzuarbeiten.“ Ohne Erfolg.
Schneider will nicht Ehrenpräsident werden – wegen Steiner
Ismaik-Cousin Noor Adnan Hassan Basha sieht das 0:0 gegen Hertha, unweit von Hep Monatzeder – Bierofka sagt ab VON OLIVER GRISS
Nein, Dieter Schneider (65) will nicht Ehrenpräsident des TSV 1860 werden. Er ist schwer getroffen von den Aussagen Otto Steiners. Angeblich soll er "keine Lösungen" für eine friedliche Zusammenarbeit mit Investor Hasan Ismaik gehabt haben – das behauptet zumindest Aufsichtsratboss Steiner. Schneider widerspricht dieser Darstellung in der "tz": "Es hat nur ein einziges Gespräch gegeben, in dem wir ihm nochmals unsere Bereitschaft für eine weitere Amtszeit erklärt haben." Außerdem soll Steiner kurzfristig ein Strategiepapier verlangt haben, dessen Sinnhaftigkeit Schneider bezweifelte: "Ich habe Herrn Steiner gesagt, dass so ein aus der Hüfte geschossenes Papier in meinen Augen Blödsinn ist und ich es viel besser fände, die Themen gemeinsam aufzuarbeiten."
Schneider fühlt sich veralbert. Gegenüber dieblaue24 sagte er: "Glauben Sie, dass der Flug von Hep Monatzeder nach Abu Dhabi nicht schon längst vor meinem offiziellen Rückzug gebucht war?" Beim 0:0 gegen Hertha wurde Schneider mit Plakaten im Stadion gefeiert – und Steiner? Der saß im Ehrengastbereich (mit gelben Handschuhen) neben Ex-Aufsichtsrätin Christine Jodlbauer und Robert Schäfer. Interessant bei genauerer Betrachtung des Fotos: Auch Ismaik-Cousin Noor Adnan Hassan Basha. Ob er sich bei dem designierten Ober-Löwen Hep Monatzeder (zweite Reihe von unten, Zweiter von links) schon vorgestellt hat?
Übrigens: Nach "tz"-Informationen wollte Aufsichtsratboss Otto Steiner Ex-Löwen-Profi Willi Bierofka in den Aufsichtsrat berufen. Doch der sagte ab. Nach dieblaue24-Informationen war dies übrigens nicht der erste Korb, den sich Steiner bei einem beliebten Ex-Profi eingefangen hat.