Die blaue Notenparade: Geteilte Punkte, geteilte Meinungen

Der Löwe mit zwei Gesichtern beim 0:0 gegen Hertha BSC Berlin – zwei Spieler in der kicker-Elf des Tages


VON MARK GEIGER

Das torlose Unentschieden gegen die Berliner wurde im nachhinein heiß diskutiert, auch in den Kommentaren auf die dieblaue24. Es ging vor allem um die Leistung, sowohl die der Mannschaft, als auch die der einzelnen Spieler. Das dabei nicht jeder die gleiche Ansicht hat, ist klar – es handelt sich ja um eine subjektive Beurteilung. Aber so gespalten wie bei diesem Spiel waren die Meinungen schon lange nicht mehr: Die einen sahen in dem Duell eine gute Leistung und lobten das 0:0 gegen den Tabellenführer Hertha, zu diesen gehörte übrigens auch Trainer Alex Schmidt ("Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen"). Die anderen bemängelten die geringe Effizienz und Chancen-Ausbeute und die weiterhin hohe Fehleranfälligkeit vieler Löwen-Spieler. Der Presse scheint es indes nicht anders zu gehen, die Noten sind bunt gemischt: Häufig eine drei und eine vier – absolut dürftig – jedoch gab es immer wieder Ausnahmen. So belohnte dieblaue24 den Einsatzwillen von Moritz Volz (die meisten gewonnenen Zweikämpfe der Löwen, 17) als einzige Redaktion mit einer zwei, bei Guillermo Vaillori zog zumindest auch der Kicker (2,5) mit. Der Spanier spielte die zweitmeisten Löwen-Pässe (33) und brachte gerade einmal drei nicht an den Mann! Die Reporter der AZ und Bild wiederum bedachten Malik Fathi mit der zweithöchsten Note, auch hier war man sich mit dem Kicker einig. Der Ex-Nationalspieler übertrumpfte Vallori bei den gespielten Pässen innerhalb der Sechziger (35) und schaffte zudem dieselbe fantastische Fehlpassquote (3)! Der Rest der Zeitungen vergab allerdings nur eine drei. Trotzdem: Lässt dies vielleicht hoffen, dass die Blauen ihr Hauptproblem der Hinrunde, die ständigen Probleme im Zusammenspiel, in den Griff bekommen?

Umstrittenster Spieler war eindeutig Marin Tomasov – dieblaue24 und die AZ sahen ihn als glatte Vier, vor allem weil er die einzige 100-Prozent-Chance des Spiels vergab. Die Bild und der kicker waren gnädiger und begnügten sich mit einer drei. TZ und Merkur würdigten aber die Leistung des Kroaten mit der Note zwei minus – immerhin kam er zusammen mit dem Herthaner Ronny auf die meisten Torschüsse (3). Und sogar beim konstantesten Spieler herrschte etwas Zwiespalt: Gabor Kiraly erhielt, weil er weitestgehend beschäftigungslos blieb die mittlerweile gewohnte Note 3 – außer vom Kicker, dieser vergab eine zwei. Abschließend war man sich dann aber doch bei einem Mann auf dem Platz einig: Rob Friend erhielt durch die Bank die Note 4 und wurde damit an diesem Spieltag zum schlechtesten Löwen auf dem Platz erklärt. Bester Spieler war Malik Fathi, gefolgt von Gabor Kiraly – beide wurden sogar in die Kicker-Elf des Tages berufen – der Ungar bereits zum vierten Mal; dadurch zog er mit Kapitän Benny Lauth gleich.