Im bayerischen Derby gewinnt die SpVgg Greuther Fürth gegen den TSV 1860 mit 2:0 und bleibt Erster in der zweiten Fußball-Bundesliga. Die Gäste beklagen sich aber heftig über die Hinausstellung von Abwehrspieler Bülow nach 13 Minuten.
Die SpVgg Greuther Fürth hat ihren Platz an der Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga untermauert. Die Franken bezwangen am Sonntag im Bayern-Derby den TSV 1860 München souverän mit 2:0 (1:0) - und machten damit auch den kleinen Patzer aus der Vorwoche beim torlosen Remis gegen Alemannia Aachen vergessen. Im neunten Saisonspiel war es für das Team von Mike Büskens der siebte Sieg.
Zugute kam den Gastgebern die frühe Rote Karte gegen Münchens Kai Bülow (13. Minute). Christopher Nöthe (27.) und Bernd Nehrig (54.) entschieden daraufhin gegen zehn Münchner die Partie. Der Platzverweis sorgte vor knapp 15.000 Zuschauern für mächtig Ärger bei den Gästen. "Es ist klar, dass es keine Rote Karte war. Das ist ein normales Foul", urteilte Sportdirektor Florian Hinterberger über Bülows Tackling gegen Fürths Offensivmann Stephan Schröck. Der Kai geht auf den Ball, trifft danach den Stürmer und es war auf keinen Fall eine rote Karte. Das war sehr spielentscheidend. Mit einem Mann weniger muss man das komplette Spielsystem umstellen.
Vor der Hinausstellung hatten die Sechziger immerhin zweimal nach Freistößen Gefahr ausgestrahlt - danach kam aber fast nichts mehr. Stattdessen unterstrich Fürth seine Spielstärke und kam durch Nöthes siebten Saisontreffer - nach schöner Vorarbeit von Sercan Sararer - zum verdienten Erfolg. Per Direktabnahme legte Nehrig das 2:0 nach.
Rot für Bülow: “…dann muss der Schiedsrichter 15 Spieler vom Platz stellen” Maurer beim 0:2 in Fürth stinkig auf Referee Bandurski: “Das Zünglein an der Waage” – wie kann gegen Dresden die Abwehr aussehen?
VON OLIVER GRISS
Reiner Maurer (51) war nach der 0:2-Pleite in Fürth bedient – Auslöser: Die äußerst zweifelhafte rote Karte gegen Verteidiger Kai Bülow in der 13. Minute. „Das war eine unberechtigte Rote Karte für einen Spieler, der bei einem Zweikampf ganz normal den Ball spielen wollte”, echauffierte sich 1860-Cheftrainer Reiner Maurer und ergänzte ironisch: „Wenn der Schiedsrichter das konsequent fortsetzt, muss er in jedem Spiel 15 Spieler vom Platz stellen.” Maurer war nicht gut auf den überforderten Referee Christian Bandurski zu sprechen. Bei der Fürther Führung warf er dem 27-Jährigen vor, ein Foul an Daniel Halfar übersehen zu haben. „Da wurden wir ebenfalls ganz klar benachteiligt. Das war der endgültige Knacks für meine Mannschaft. Heute war der Schiedsrichter das Zünglein an der Waage. Nach dem Platzverweis konnten wir nicht mehr dagegen halten gegen eine Mannschaft, die nicht umsonst ganz oben steht. Sie hat das Spiel dann verdient gewonnen.”
Maurer weiß jetzt, dass das nächste Heimspiel gegen Dresden (Sonntag, 13.30 Uhr) schwer wird, eine passende Abwehr zu finden: Nach dem Ausfall von Necat Aygün (Innenbandanriss) kommt jetzt auch noch Rotsünder Bülow hinzu. Maurer: „Das wird schwierig, zumal mit Bülow und Aygün zwei Spieler im Zentrum fehlen und Benjamin fast zwei Jahre nicht gespielt hat.”