Die blaue Notenparade aus Fürth: Neun Fünfer und einen Sechs

1860 verliert 0:2 in Fürth: Neuzugang Feick wieder einmal im Fokus - aber auch Benjamin ganz schwach

VON OLIVER GRISS

Mit hängenden Köpfen schlichen die Löwen-Kicker im Trolli-Stadion vom Rasen: 0:2 in Fürth verloren, Kai Bülow mit einer unberechtigten roten Karte gegen Kai Bülow verloren – und zu keiner Zeit an die eigentliche Leistungsqualität herangekommen. “Die rote Karte gegen Bülow war spielentscheidend”, motzte Sturm-Talent Kevin Volland, “danach mussten wir unser Konzept aufgeben.” Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 4): Der Ungar konnte einem irgendwie leid tun, er wurde immer wieder von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Bei den beiden Fürther Treffern war Kiraly allerdings machtlos.
Toni Rukavina (Note 4): Noch der beste in einer indiskutablen Löwen-Abwehr: Wenigstens er versuchte ein bisserl Ruhe reinzubringen.
Stefan Buck (Note 5): Kam oft einen Schritt zu spät, wirkt noch nicht vollkommen fit: Der Abwehr-Stratege ist noch lange nicht in der Form der Vorsaison.
Kai Bülow (Note 5): Egal, ob es jetzt eine unberechtigte rote Karte war – oder auch nicht: Vor dem Platzverweis stand der Ex-Rostocker einfach völlig verkehrt.
Collin Benjamin (Note 5): Nach dem Bülow-Rot musste der ehemalige Hamburger in die Innenverteidigung rücken – und wenn man ehrlich ist: Mit diesem Auftritt kann man nicht zufrieden sein: Viel zu schwerfällig.
Arne Feick (Note 6): Soll man ihn trösten oder rüffeln? Man weiß es nicht so recht: Mit Auftritten wie in Fürth (Teilschuld am 0:1) hat es der ehemalige Jugend-Nationalspieler jedenfalls nicht verdient, das Löwen-Trikot zu tragen. In der Schule würde man sagen: Setzen, sechs!
Stefan Aigner (Note 5): Quasi nicht vorhanden. Tauchte komplett ab, dabei wäre seine vorhandene Kampfbereitschaft in Fürth so gefragt gewesen. Zurecht ausgewechselt.
Daniel Bierofka: Er war nach der roten Karte gegen Bülow Maurers taktisches Opfer, musste früh raus. Deswegen ist eine Bewertung nicht möglich. Vielleicht war’s ganz gut für ihn.
Dominik Stahl (Note 5): Ein bisserl mehr Präsenz und Gegenwehr hätte nicht geschadet – nur mitlaufen reicht nicht.
Daniel Halfar (Note 5): Hatte kaum Ballkontakte, und wenn: Dann war der Ball schnell wieder weg. Will der Edel-Techniker in die Bundesliga, muss er sich anders präsentieren.
Benny Lauth (Note 5): Der Kapitän war an diesem Tag mit sich selbst nicht zufrieden – das spürte man: Dementsprechend war auch seine Körperhaltung, was viele Löwen-Fans naarisch machte…
Kevin Volland (Note 5): In einer Sky-Umfrage “Wer ist der beste Zweitliga-Stürmer?” landete die Hoffenheimer Leihgabe mit 50 Prozent auf Platz 1 – einen Beweis dieser besonderen Klasse blieb der U20-Nationalspieler in Fürth allerdings schuldig. Zu seiner Ehrenrettung sollte aber gesagt sein, dass er nach Rot gegen Bülow mehr oder weniger einen zweiten Staubsauger neben Stahl geben sollte…
Manuel Schäffler (Note 5): Sieht sich gern weiter als er ist – aber das ist definitiv zu wenig. So wird er über die Rolle des Edel-Jokers beim TSV 1860 nicht hinauskommen.
Djordje Rakic (Note 5): Natürlich war’s schwer, sich in Fürth in Szene zu setzen – aber ein bisserl mehr hätte es schon sein können. So lieferte der Serbe Trainer Maurer keine Argumente, um ihn mal länger spielen zu lassen.