Hinterberger verrät gegenüber dieblaue24: “Wir sondieren den Markt”
VON OLIVER GRISS
Also doch: Der TSV 1860 sucht Verstärkung. Wie Sportchef Florian Hinterberger gegenüber dieblaue24 bestätigt, spielen die Löwen mit dem Gedanken, sich im Abwehrbereich sofort zu verstärken. “Wir sondieren den Markt”, verriet der Ex-Profi, “wir denken da in verschiedene Richtungen. Das ist mit Reiner Maurer auch so besprochen. Die Gesamtsituation und der neuerliche Ausfall von Necat Aygün bis Winter hat uns in diese Lage gebracht.” Hinzu kommt natürlich auch, dass die Neuzugänge, Feick, Malura und Benjamin, bislang nicht die Erwartungen erfüllt haben. Klar jedoch für die Sichtung: 1860 könnte sich bis zur Winterpause nur mit einem arbeitslosen Profi verstärken – und ob da jemand auf dem Markt ist, der den Löwen tatsächlich helfen kann?
Die andere Variante: 1860 wartet bis zum Winter und greift dann nochmal bei Ex-Löwe Stefan Bell (Eintracht Frankfurt) an…
Verteidiger-Suche bei 1860: Wer kann sofort helfen?
Andreas Dober ist vereinslos - spielte zuvor 18 Jahre für Rapid Wien.
Hinkel, Wome, Dober, Langkamp und Costa wären zu haben – wie entscheiden sich die Löwen? Plan B: Bis Winter warten und dann nochmal bei Bell angreifen
VON OLIVER GRISS
Die Löwen wollen im Abwehrbereich also nochmal nachlegen: “Wir sondieren den Markt”, verriet Sportchef Florian Hinterberger am Montagnachmittag gegenüber dieblaue24. Der Auslöser: Die schwere Knie-Verletzung von Abwehr-Boss Necat Aygün (31), die ein schnelles Comeback des Deutsch-Türken nicht möglich macht. Reiner Maurer rechnet bei Aygün bis zu acht Wochen. Obendrein schwächeln die beiden Neuzugänge Dennis Malura (27) und Arne Feick (23). Hinzu kommt, dass Collin Benjamin (33) noch ein paar Spiele braucht, um sein mögliches Niveau im 1860-Trikot zu zeigen. Doch wer könnte den Löwen sofort weiterhelfen? Die Auswahl an vertragslosen Spielern, die ins Schema passen könnten, ist nicht unbedingt üppig – eine Übersicht auf dieblaue24:
Andreas Hinkel: Der arbeitslose Ex-Nationalspieler, der sich derzeit bei seinem Ex-Verein VfB Stuttgart fit hält und zuletzt beim 1. FC Köln als möglicher Neuzugang gehandelt wurde, hat sich via “AZ” auch schon beim TSV 1860 ins Gespräch gebracht. “Ich höre mir alles an”, sagte der 29-jährige Außenverteidiger, der links wie rechts spielen könnte. Sportchef Florian Hinterberger vor zwei Wochen: “Hinkel wäre ein Thema gewesen, wenn Rukavina gegangen wäre. Ich habe auch schon seine Telefonnummer.” Unser Tipp: Einfach mal anrufen, fragen kostet nix!
Andreas Dober: Der frühere Verteidiger von Rapid Wien ist seit diesem Sommer arbeitslos – die Vereinssuche gestaltet sich schwierig, obwohl er mehrmals im Gespräch in der Zweiten Liga war: Bei Energie Cottbus hat der Österreicher sogar ein Probetraining absolviert – doch er fiel wegen seines Fitnesszustands durch. Sein Berater Georg Stanggassinger (arbeitete früher auch mit Lothar Matthäus zusammen) hat ihn auch bei 1860 angeboten. Inzwischen hat der 25-jährige bullige Ex-Nationalspieler, der rechts wie auch in der Innenverteidigung spielen kann, einen Individualtrainer angestellt, um seine körperlichen Defizite zu minimieren.
Pierre Wome: Der linke Verteidiger (32) ist seit Sommer arbeitslos – davor spielte der Ex-Nationalspieler aus Kamerun u.a. beim 1. FC Köln, Werder Bremen und Inter Mailand. Nicht die schlechtesten Referenzen. Handicap: Verletzungsanfälligkeit.
Matthias Langkamp: Der 27-jährige Innenverteidiger (zuletzt Karlsruher SC) ist seit Juli ohne Beschäftigung – über seinen Berater Steffen Schneekloth wurde er bereits vor einigen Wochen angeboten. Ob Sportchef Hinterberger ihn interessant findet?
Rodrigo Costa: Hat sich 1860 in den letzten Wochen immer wieder angeboten – doch Reiner Maurer erscheint darüber nicht unbedingt erfreut zu sein. Dabei sagt der 35-jährige Ex-Löwe, der so gern seine Karriere bei den Löwen beenden würde: “Ich koste nichts – und wenn Maurer will, sitze ich morgen im Flugzeug nach München. Und fit bin ich auch.”
Plan B: 1860 zögert die Suche nach einem neuen Abwehrspieler noch ein wenig raus und greift im Winter noch einmal bei Ex-Löwe Stefan Bell (Eintracht Frankfurt) an. “Das ist auch eine Möglichkeit”, sagte Hinterberger zu dieblaue24.
Ich bin für Costa oder Hinkel, Costa hat schon bei Sechzig bewiesen das er wertvoll sein kann und Hinkel ehemaliger Nationalspieler auch nicht schlecht. Finanziell würde ich eher pro Costa tendieren, denn für € 3,50 wir der nicht bei uns spielen.
Mangels Angebot: 1860 stellt Verteidigersuche wieder ein
“Es ist kein Spieler auf dem Markt, der uns sofort weiterhilft”: Aber Hinkel und Bell bleiben Thema
VON OLIVER GRISS
Umdenken beim TSV 1860: Nachdem sich Sportchef Florian Hinterberger eingehend mit dem Angebot an vertragslosen Abwehrspielern (u.a. Andreas Dober) beschäftigt hat, sagte er am Mittwoch zu dieblaue24: “Es ist kein Spieler auf dem Markt, der uns sofort weiterhilft. Es haben sich in den letzten Tagen auch einige Spielerberater bei mir gemeldet. Aber Aktionismus wäre jetzt der falsche Ratgeber.” Immerhin sagte Hinterberger: “Wir halten natürlich Augen und Ohren offen, werden aber erst im Winter was machen.” Und dann sind auch Andreas Hinkel (vereinslos) und Stefan Bell (Eintracht Frankfurt) wieder ein Thema. Der Sportchef bestätigt: “Hinkel gehört zu denjenigen, über die wir nachdenken.” Die Löwen stellen die Verteidiger-Suche also wieder ein, auch weil Hinterberger dem vorhandenen Personal weiter Vertrauen schenken will: “Unsere Defensivabteilung kommt viel zu schlecht weg als sie ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in fasten jedem Spiel Umstellungen verkraften mussten.”
Naja, Umstellungen hin oder her, ich muss einfach auswärts gut stehen und das ist das was uns fehlt, von dem her wäre der Handlungsbedarf absolut gewesen wie ich meine.
Die Fans wären auch bei ihm nicht abgeneigt: Stefan Bell. Foto: ULI WAGNER
Umfrage auf dieblaue24: 31,17 Prozent würde dagegen eine Rückkehr von Stefan Bell zum TSV 1860 gefallen
VON OLIVER GRISS
Wenn die Fans in punkto Blitz-Transfer beim TSV 1860 entscheiden dürften, dann würde die Wahl auf Andreas Hinkel fallen. Das ergab eine Umfrage von dieblaue24: 40,82 Prozent der Stimmen würde es gefallen, wenn Sportchef Florian Hinterberger den 29-jährigen Ex-Nationalspieler (hält sich derzeit beim VfB Stuttgart fit) sofort verpflichten würde. 31,17 Prozent gingen an Ex-Löwe Stefan Bell, der bei Eintracht Frankfurt derzeit nur dritte Wahl ist. Immerhin auf 20,78 Prozent kam noch Rodrigo Costa, der so gern seine Karriere beim TSV 1860 beendet gehabt hätte. Auf den weiteren Plätzen folgen: Andreas Dober (3,4 Prozent), Pierre Wome sowie Matthias Langkamp (beide 2,6 Prozent).
Das linke 1860-Problem: Schindler, Benjamin – oder doch wieder Feick?
Löwen-Trainer Maurer will heute im Training casten, um gegen Dynamo Dresden eine stabile Viererkette aufbieten zu können
VON OLIVER GRISS
Wenn man bei Reiner Maurer (51) genau hinhört, klingt da öfters mal ein wenig Wehmut mit heraus: „Wir haben nicht mehr solche Typen in der Mannschaft, wie es früher ein Thomas Miller war.“ Der Löwen-Trainer denkt gern an seine eigene aktive Karriere als Fußball-Profi zurück, als neben ihm Miller, der gefürchtete Abwehr-Terrier, verteidigte: Gemeinsam schafften sie 1994 mit dem 1:0-Sieg in Meppen die Rückkehr in die Bundesliga. Spielertypen, die heutzutage immer mehr aussterben… Derzeit plagt Maurer aber nicht nur die Suche nach kantigen Profis (“Aus Lauth kann ich keinen Treter mehr machen”), sondern vor allem die Frage, wer gegen Dynamo Dresden (Sonntag, 13.30 Uhr, dieblaue24 im Liveticker) auf der linken Seite verteidigen soll: “Die linke Verteidiger-Position lasse ich mir nochmal durch den Kopf gehen. Es gibt drei Kandidaten: Christopher Schindler, Arne Feick und Collin Benjamin.” Aufschluss soll ihm heute vor allem das Nachmittagstraining geben. Maurer und das Löwen-Casting: “Das schaue ich mir nochmal an im Training.” Das linke Problem: Wer darf ran: Schindler, Benjamin – oder doch wieder Feick? Gegen eine Feick-Nominierung für die erste Elf spräche seine ungenügende Leistung zuletzt beim 0:2 in Fürth. Maurer meint dazu: “Arne muss jetzt schnell aus dem Loch kommen. Ich werde ihn sicher nicht abschreiben.”