München - Sechzgerstadion-Stühle für daheim konnten nostalgische Löwen-Fans letztes Jahr im Mai im Grünwalder Stadion ersteigern. Kurz vor der langen Umbaupause gab es die alten Stühle aus der Stadionwirtschaft zu kaufen.
Jetzt kommt es noch besser: Die Stadt gibt Fans die Möglichkeit, die orangenen Sitzschalen der Gegengerade mit nach Hause zu nehmen. Und das kostenlos. Nur ein bisschen Zeit und Werkzeug sollte man mitbringen. Denn die Sitze aus den 70er-Jahren müssen selbst abgeschraubt werden. Etwa zwei Drittel der Sitzschalen sind schon weg – vor allem an der Seite zur Ostkurve hin. „Die meisten wollen zwischen einem und zehn Sitze für den Hobbykeller“, sagte Sportreferats-Sprecherin Ursula Oberhuber dem Münchner Merkur.
Bislang hatte die Stadt die Möglichkeit nicht öffentlich gemacht. Oberhuber betonte aber, es gebe aber die Möglichkeit, große Mengen mitzunehmen. „Die Abgabe ist nicht beschränkt. Es können sich auch Vereine eine kleine Tribüne ausstatten“, sagte sie. Zuvor aber müssen Sitz-Interessierte offiziell bei der Stadt nach einem Termin ersuchen.
Und das geht so: Man schreibt eine E-Mail an Georg.Lorenz@muenchen.de. In der E-Mail sollten Name und Adresse sowie die Anzahl der gewünschten Sitzschalen stehen. Das Sportamt schickt einem daraufhin eine umfangreiche Info-Mail, in der unter anderem darauf hingewiesen wird, dass die Sitze nicht kommerziell verkauft werden dürfen. Diesen Punkten muss der Sitzschalen-Freund zustimmen.
In der E-Mail wird auch eine Telefonnummer genannt. Mit einem Anruf kann man seinen Termin vereinbaren zum Abschrauben im Stadion. Wie lange es noch Sitze gibt, da will die Stadt sich nicht festlegen. Beeilen sollte man sich aber nicht nur, weil sich jetzt sehr schnell sehr viele Löwen-Fans bei der Stadt melden könnten wegen ihres persönlichen Stücks Sechzgerstadion für den Hobbykeller.
Die Drittliga-Saison beginnt im Juli. Spätestens dann werden die neuen Sitze auf der Gegengerade installiert sein. In drei verschiedenen Grautönen wird die „Stehhalle“ dann erstrahlen. Das zwischenzeitlich diskutierte „Perlbrombeer“ und andere Lila-Töne hatte die Stadt nach Fanprotesten wieder verworfen.