Ismaik-Cousin: “…vielleicht haben wir schon morgen kein Problem mehr!”
Noor Basha über die schwere Beziehung zwischen dem Investor und 1860: "Das Problem ist: Robert Schäfer ist das Herz des Vereins"
VON OLIVER GRISS
Nein, nach Feiern ist beiden Lagern zum Jubiläum nicht zumute: Exakt zwei Jahre sind der TSV 1860 und Hasan Ismaik nun zusammen, doch gefunkt hat es noch immer nicht. Kommt`s noch zum Happyend an der Grünwalder Straße? Noor Basha, Ismaiks neuer Statthalter und Iraki-Ersatz, sprach mit schnelljungseriös.de über:
seine Bilanz der Zusammenarbeit: "1860 ist ein großer Name mit einer großen Geschichte. Wir respektieren und leben die deutsche Kultur und den deutschen Fußball. Hasan liebt den Verein, aber natürlich begegnen einem in einer Partnerschaft oder einem Geschäft auch Probleme. Deshalb ist es normal und wir müssen jeden Tag hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen. Das ist mein Fazit. Als Person solltest du ambitioniert sein und niemals aufgeben. Für Hasan ist ein langfristiges Geschäft, deshalb sind zwei Jahre wie zwei Tage."
die 50+1-Regel: "Sie ist kein Problem. Natürlich arbeiten wir täglich daran, alle Probleme zu lösen und die beiden Ideen zusammen zu bringen. Wir verstehen die Regel der DFL und respektieren sie auch. Wir verstehen die Regel der DFL und respektieren sie auch. Denn man sieht ja durch zwei deutsche Mannschaften im Champions League-Finale, wie erfolgreich der deutsche Fußball jetzt ist. Deshalb müssen wir das System in Deutschland respektieren. Doch Hasan ist der erste ausländische Investor in Deutschland. Da war es klar, dass man mit Problemen konfrontiert wird. Es war auch uns klar, dass es deshalb nicht einfach werden würde."
die ablehnende Haltung des Klubs: "Hasan besitzt 60 Prozent der Aktien, somit ist er ein Partner des Vereins. Es ist egal ob es Probleme gibt oder nicht, Hasan ist im Verein involviert. Vielleicht haben wir heute ein Problem, aber vielleicht haben wir schon morgen kein Problem mehr. Aber die Leute im Klub verstehen nicht, dass er ein Partner ist und den Verein liebt, das ist das Problem."
den Dreijahresplan: "Ehrlich gesagt waren wir der Meinung, dass der Verein ein großes Potential hat und wir dachten, dass wir deshalb ambitionierter sein sollten. Das Problem beim Dreijahresplan ist, dass er kein richtiges Ende oder Ziel beinhaltet. Wissen Sie, im Fußball gibt es keine Regeln. Einmal bist du der Meister, ein anderes Mal bist du der Letzte in der Tabelle. Wir wollten den Plan ändern, nachdem wir mehr in den Klub integriert waren und ihn besser verstehen konnten. Der Verein ist seit zehn Jahren in der Zweiten Liga, deshalb mussten wir etwas ändern, höhere Ziele haben. Die Leute, die hier arbeiten, wollen in der Zweiten Liga bleiben. Wir aber waren der Meinung, dass wir einen größeren Plan aufstellen können. Denn wenn man sieht, wie viele große Namen in der Bundesliga spielen, dann ist 1860 einer der Großen. Mit der Geschäftsstelle, den Fans, der Stadt und der Allianz Arena – auch wenn es nicht unser Stadion ist – haben wir ein riesiges Potential.
Ismaiks stänige Personal-Forderungen: "Er ist Partner des Vereins und sollte in den Entscheidungen einbezogen werden. Das ist Fakt, weil er 60 Prozent der Aktien besezt. Es ist klar, dass er nicht Hauptentscheider sein kann, aber er will bei den Entscheidungen als Partner angesehen werden. Wir waren der Meinung, dass hier keine Kooperation vorlag und dass sich in diesem Verein etwas ändern sollte. Wir brauchen Veränderungen, so kann es im Klub nicht bleiben. Das ist der Grund, warum er begann, seine Stimme zu erheben. Bis heute ist er der Meinung, dass die Beziehung mit dem Verein eine Partnerschaft sein sollte. Wenn dir 49 Prozent der Anteile gehören, dann solltest du Teil der Entscheidungen sein. Er ist der Teil, der das Geld gibt und deshalb sollte man ihn bei Entscheidungen mit ins Boot holen."
das Verhältnis zu Dieter Schneider: "Man lernt den Verein von Tag zu Tag besser kennen. Und das Problem war, dass die Kommunikation nicht gut war. So kam es zu Mißverständnissen. Wegen dieser Vereinspolitik kam es auch zu Problemen zwischen Hasan und Dieter Schneider. Von meiner Seite respektiere ich Herrn Schneider sehr. Das Problem ist, dass Hasan eine Veränderung will ,aber die Veränderung wird nicht von ihm kommen. Aber er kann den Verein sanieren. Wir denken, dass der Verein größere Namen und mehr Experten braucht."
Geschäftsführer Robert Schäfer: "Das Problem ist: Das Herz des Vereins ist Robert Schäfer. Er steht zwischen Investor und Verein. Und ich glaube, es ist seine Aufgabe die beiden Seiten einander näher zu bringen, den Verein zu kontrollieren und wenn es ein Problem gibt, kann er es lösen. Aber wir sind der Auffassung, dass auf dieser Position etwas falsch läuft. Wir wollen einen größeren Experten als Geschäftsführer. Wenn an dieser Stelle ein Experte arbeitet, sind alle Probleme gelöst. Aber diese Leute schieben die Schuld auf Hasan, aber er ist nicht jeden Tag in München. Da es in diesem Verein keine Regeln gibt, kann das Problem nicht gelöst werden. Aber ich bin der Meinung, dass es ganz einfach wäre."