München - Bernd Patzke feierte mit dem TSV 1860 vor 47 Jahren die Deutsche Meisterschaft. Der Meisterlöwe analysiert im tz-Interview die Fehler der Vergangenheit.
Bernd Patzke
Hoffnung? Immer. Optimismus? Naja. Die tz unterhielt sich zum Vorbereitungs-Start des TSV 1860 mit Meisterlöwe Bernd Patzke (70).
Herr Patzke, es geht wieder los bei ihrem Ex-Verein. Glauben Sie an blaue Besserung?
Patzke: Meine Zuversicht hält sich in Grenzen. Ich wünsche 1860 den Aufstieg von ganzem Herzen, aber entgegen aller Ankündigungen ist es seit zehn Jahren kein bisschen besser geworden.
Wo müsste man ansetzen?
Patzke: Das Hauptproblem ist der fehlende Fußballverstand in den Führungsgremien. Und auf dem Platz fehlen mir die Ideen. Aus dem Mittelfeld kommt seit Jahren nichts, das ist schrecklich anzusehen. Benny Lauth tut mir leid, er bekommt die Bälle überall hin, nur nie in den Fuß.
Mit Adlung, Stark und Hain kommen drei gestandene Spieler hinzu. Die Mentalität der Mannschaft soll sich ändern.
Patzke: Ja schön, dann an die Arbeit! Fakt ist: 1860 braucht Ergebnisse, um die Leute wieder zu locken. Du musst von Beginn an vorne dabei sein, ansonsten kann es sehr schnell ungemütlich werden. Aber da erzähle ich keine Geheimnisse, das wissen die Leute selbst.
Ihre Meinung zum Thema Investor?
Patzke: Ich verstehe beide Seiten irgendwo. Und irgendwo auch wieder nicht. Unterm Strich ist die Entwicklung mehr als nur bedauerlich. Ich sehe zurzeit weder einen Willen noch einen Weg.