München - Die tz sprach mit Florian Hinterberger über das umbebaute Team, potenzielle Abgänge und Benny Lauth. Zudem formuliert der 1860-Sportchef den großen Löwen-Wunschzettel.
1860-Sportchef Florian Hinterberger
Florian Hinterberger ist erdbebensicher gebaut. Dass bei 1860 mal wieder der Wahlkampf tobt, ficht den Sportchef nicht an. „Ich habe schon als Spieler gelernt, Nebengeräusche auszublenden“, sagt er und erzählt eine Anekdote: „Ich weiß noch, wie ich vor ein paar Monaten mit Alex Schmidt im Büro saß und plötzlich standen zwei Reporter in der Tür: ,Hast Du schon gehört: Der Investor hat gesagt, er will einen neuen Sportchef!’“ Hinterbergers Reaktion: „Ich habe das zur Kenntnis genommen und dann ganz normal meine Arbeit weitergemacht. Denn wenn’s mit mir weitergeht, muss ja alles vorbereitet sein.“
.Mit der tz sprach Hinterberger über…
Das umgebaute Team
„Wir haben diese Transferperiode günstiger abgeschlossen als die letzte und uns ganz bewusst für junge deutsche Spieler entschieden. Auch im Funktionsteam haben wir neue Reizpunkte gesetzt, ohne dass ich jetzt sage: Es lag am Physio oder am Torwarttrainer. Bei 1860 gibt es viele negative Strömungen, und oft sind auch solche Kleinigkeiten entscheidend. In England sagt man: Im Dressingroom (also in der Kabine) muss alles passen.“
Potenzielle Abgänge
„Ein paar Personalien sind noch offen. Bei Arne Feick habe ich gehört, dass Aue abgesagt hat. Zu Halfar kann ich nur sagen: Er hat einen Vertrag bei uns und ist Bestandteil der Mannschaft. Es ist Sache des Trainers, wer wo spielt. Für alle gilt bei uns das Leistungsprinzip. Bei Makos ist es auf Deutsch gesagt beschissen gelaufen mit dem Syndesmose-Riss gleich zu Saisonbeginn. Er hat seine Fähigkeiten nie richtig zeigen können bei uns und weiß, dass es gerade auf seiner Position schwierig ist. Alles weitere wird man sehen. Wenn er was Vernünftiges hat…“ Die Löwen beim Herz-Test
Kapitän Benny Lauth
„Seine letzte Saison war nicht auf dem Niveau, auf dem er sich seht und auf dem wir ihn sehen. Jetzt haben wir vier Spieler für zwei Positionen, das ist normal. Nicht negativ, sondern leistungsfördernd. Natürlich werden nicht alle Spieler gleich behandelt, aber gleich fair. Ich hatte den Benny schon als 18-Jährigen bei der U21. Grundsätzlich schätze ich seine Qualität, aber ich erwarte, dass er sie konstanter abruft.“
Die Aufstiegs-Rivalen
„Ich rechne mit Düsseldorf, Lautern, Köln, Fürth, und bestimmt kommt auch wieder eine Überraschungsmannschaft dazu. Ich sehe uns mit größeren Chancen als letzte Saison. So eine Mannschaft wie letztes Jahr Hertha ist nicht dabei.
Den großen Wunsch
„Wir waren jetzt zweimal Sechster, was soll man sagen? Natürlich wollen wir aufsteigen. Dass im zehnten Zweitligajahr Unzufriedenheit da ist, ist verständlich. Ich würde mir wünschen, dass wir eine positive Fußball-Stimmung entfachen können, Fußball dick unterstrichen. Wir brauchen einen anderen Geist. Spieler, die trotz aller Widerstände eine positive Grundstimmung mit auf den Platz nehmen. Und wir müssen in der Lage sein, Rückschläge zu überstehen.“