Eigentlich hätte Joachim Löw (Foto) am Sonntag auch im berühmten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro als Trainer am Spielfeldrand stehen können. Aber nach der ganz knapp verpassten Teilnahme der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Confed Cup wegen der bitteren 1:2-Niederlage im EM-Halbfinale 2012 gegen Italien hatten eben die Azzurri um Deutschland-Schreck Mario Balotelli die Ehre, die Pflichtspiel-Premiere in der Endspielarena der Weltmeisterschaft 2014 gegen Mexiko bestreiten zu können.
Der Bundestrainer ist bei der WM-Generalprobe dennoch für einige Tage als Beobachter dabei. «Ich freue mich auf Brasilien, vor allem, weil ich beim Confederations Cup ein wenig von der Atmosphäre des Landes ein Jahr vor der WM aufnehmen kann», übermittelte Löw vor dem Abflug einer von ihm und Teammanager Oliver Bierhoff angeführten Reisegruppe des DFB am Sonntagabend von Frankfurt nach Sao Paulo.
Der Terminplan für den einwöchigen Trip ins riesige WM-Land ist rappelvoll. Erholsame Sonnenbäder am Strand oder Sehenswürdigkeiten stehen nicht auf dem Programm. «Es ist vor allem eine Arbeitsreise», erklärte Löw. Priorität haben ausnahmsweise auch nicht die zwei Fußballspiele, die Löw mit seinem Assistenten Hansi Flick live im Stadion anschauen wird, sondern die organisatorische Planung der eigenen WM-Mission in zwölf Monaten.
«Wir wollen uns nach dem Basecamp umschauen, klimatische Eindrücke gewinnen und ein Gefühl für Reisedistanzen und Organisation im Lande gewinnen», zählte der Bundestrainer die wichtigsten Vorgaben auf.
Der 53-Jährige will sich von den Verhältnissen vor Ort erstmals persönlich ein Bild machen. Planungschef Bierhoff weiß dagegen längst, was in einem Jahr auf Spieler und Betreuerstab in Brasilien zukommt. «Das wird das schwerste Turnier in unserer Laufbahn. Das wird ein ganz dicker Brocken», prophezeite der Teammanager.
Das fünftgrößte Land der Erde, in das Deutschland flächenmäßig fast 24 Mal hineinpasst, stellt in vielfältiger Hinsicht eine außergewöhnliche Herausforderung dar. Die großen Entfernungen zwischen den zwölf WM-Spielorten erfordern lange Flugreisen zu den Spielen. Ein Quartier ganz im Norden, bei den Confed-Cup-Spielorten Recife oder Fortaleza zum Beispiel, hat Bierhoff darum bereits ebenso ausgeschlossen wie eines weit unten im Süden bei Porto Alegre. Hinzu kommen sehr unterschiedliche und teilweise extreme klimatische Verhältnisse. Der Spielort Manaus befindet sich etwa als Extrem inmitten des feucht-tropischen Dschungels des Amazonas-Gebietes.
Eine eher zentrale Lage für das Basisquartier zwischen den Millionenstädten Sao Paulo und Salvador erscheint daher als eine sinnvolle Lösung. Die direkte Anbindung an einen WM-Spielort ist DFB-intern allerdings kein verpflichtendes Kriterium.
Klar ist bereits: Die Quartierentscheidung kann wegen des Wettrennens der Fußball-Verbände um die besten Hotels und Trainingsstätten nicht bis nach der Auslosung der WM-Gruppen am 6. Dezember hinausgezögert werden. Wenn das WM-Ticket im September oder Oktober endgültig gelöst ist, will der DFB die Quartier-Verträge umgehend fix machen. «Wir brauchen gute Trainingsbedingungen und ein Hotel, wo man sich wohlfühlen kann», hatte Bierhoff bereits vor einiger Zeit über die Auswahlkriterien geäußert.
Die DFB-Delegation wird Brasilien teilweise getrennt erkunden. Löw wird gemeinsam mit Assistent Flick am Mittwoch einen Abstecher nach Fortaleza unternehmen, um dort die Brasilianer gegen Mexiko live im Stadion zu sehen. Beim Auftritt des Gastgebers lässt sich wohl am besten die WM-Atmosphäre vorempfinden. Am Tag darauf wird Löw in Salvador bei der Partie zwischen Afrikameister Nigeria und Südamerika-Champion Uruguay auf der Tribüne sitzen.
«Der Besuch von zwei Spielen wird das Paket abrunden», sagte der Bundestrainer zu dem Ausflug nach Südamerika. Trotzdem könnte es in einem Jahr durchaus Vorteil Spanien oder auch Vorteil Italien heißen. «Wir freuen uns, hier in Brasilien zu sein», sagte Cesare Prandelli am Wochenende in Rio. «Neue Erfahrungen» will Italiens Nationalcoach beim Confed Cup sammeln. Wertvolle Erfahrungen, die er, aber auch Balotelli und Co. womöglich Löw und dessen Team um Kapitän Philipp Lahm in einem Jahr beim WM-Ernstfall voraushaben könnten.
ist eigentlich eh egal ob er da hinfliegt oder nicht weil mit dem Suppenkasper wird Deutschland nie was holen. Solange der sich in wichtigen Spielen in die Hosen scheisst und sich immer strikt am Gegner orientiert anstatt die eigene Spielweise mal dem Gegner aufzuzwängen ist in der Titelfrage bei uns Hopfen und Malz verloren.