Lauth wehrt sicht: Nicht meine Schuld, dass die anderen Stürmer nicht besser waren
Der Löwen-Kapitän kontert die Hinterberger-Kritik – bei der Stürmer-Suche hat der Verein in den letzten Jahren oft genug kein glückliches Händchen
VON OLIVER GRISS
Benny Lauth (31) ist nicht gerade als Lautsprecher bekannt – und deshalb ist es für den amtierenden 1860-Kapitän erstaunlich, dass er auf die hausinterne Kritik von Sportchef Florian Hinterberger ("Seine letzte Saison war nicht auf dem Niveau, auf der er sich sieht und auf dem wir ihn sehen") nun seine Krallen zeigt: "Ich weiß, was ich kann. Das werde ich auch diese Saison wieder zeigen. Ich weiß, dass ich mehr als mehr als zwölf Tore schießen kann. Das ist immer mein eigener Anspruch." Doch was viele vergessen haben: Lauth fehlte in der vergangenen Saison vier Spiele – rotgesperrt, und deswegen ist die Quote gar nicht mal so schlecht.
Dass der Verein im Sommer mit dem Augsburger Aufstiegsheld Stephan Hain einen weiteren Stürmer verpflichtet hat, findet Lauth grundsätzlich gut, doch was er nicht mag, ist, dass er verantwortlich sein soll, für das schlechte Abschneiden in den letzten Jahren. Lauth: "Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn wir viele gute Stürmer hier haben. Aber es ist nicht meine Schuld, dass die Stürmer, die in der Vergangenheit verpflichtet wurden, nicht besser waren und keine Tore geschossen haben."
Und da gibt es jede Menge seit dem Abstieg 2004: Antonio di Salvo (65 Einsätze, 11 Tore), Stefan Reisinger (25 Einsätze, null Tore), Markus Schroth (null Einsätze, null Tore), Ismael Blanco (13 Einsätze, null Tore), Djordje Rakic (65 Einsätze, 13 Tore) oder Kenny Cooper (13 Einsätze, zwei Tore). Oft wurde einfach das falsche Personal verpflichtet – oder wie im Fall Rakic wurde der Spieler falsch eingesetzt.
Diese Auflistung zeigt jedenfalls, dass die Einkaufspolitik des TSV 1860 bei der Stürmersuche nie unbedingt glücklich war. Ob Stephan Hain das widerlegen kann?