Christl wird 70 – Schäfer gratuliert mit Blumen und Kosmetik

Christl wird 70 – Schäfer gratuliert mit Blumen und Kosmetik-Gutschein

Löwenstüberl-Wirtin spricht über Beckenbauer, Hoeneß – und ihren Lieblingsgast Werner Lorant

VON OLIVER GRISS

Um kurz vor 14 Uhr hatte Christl Estermann Tränen in den Augen: Robert Schäfer kam ins Löwenstüberl und überbrachte der Wirtin einen Blumenstrauß und Kosmetik-Gutschein. “Wir hoffen”, sagte der 1860-Geschäftsführer, “dass noch viele Jubiläum dazukommen und wir im Löwen-Rudel den Aufstieg feiern.” Die Christl, das letzte Orginal an der Grünwalder Straße feiert heute ihren 70. Geburtstag. Das Interview:

Wie feiern Sie heute?

CHRISTL ESTERMANN: Bodenständig – ich werde den ganzen Tag über im Stüberl sein, das ist mein Zuhause. Irgendwann werde ich vielleicht mal darin sterben. Ich habe auch den Werner Lorant eingeladen, Robert Schäfer war ja grad hier. Und auch der Cousin vom Investor hat sich angesagt.

Apropos Lorant: Wer war Ihr Lieblingsgast?

Ganz klar: Werner Lorant in der Kombination mit Karl-Heinz Wildmoser. Die beiden haben uns in die Bundesliga geführt – da kann man ihnen nicht dankbar genug sein. Übrigens: Die wenigsten Gäste trauen sich auf seinen Stammplatz, da ist der Respekt noch zu groß (lacht).

Lorant hat nicht nur Sprüche gerissen, sondern auch ihren “Expresso”-Umsatz angekurbelt…

Aber hallo. Der Herr Lorant hat zehn Espresso pro Tag getrunken – andere werden bei dieser Menge nervös. Lorant war für mich ein Zuschauermagnet. Wenn er da war, da war das Stüberl voll.

Wer war Ihr prominentester Gast?

Franz Beckenbauer – der Kaiser ist einfach ein toller Mensch. Das war Anfang 2000. Er war hier, weils ums neue Stadion ging. Er hat mir übrigens 20 Euro Trinkgeld da gelassen.

Mit Uli Hoeneß hatten Sie ja auch mal Kontakt…

Eigentlich ist das ja ein Geheimnis. Als wir 2011 kurz vor dem Konkurs waren, bin ich rüber an die Säbener Straße gefahren und habe Hoeneß angebettelt, dass er uns nicht sterben lassen darf. Er sagte mir: “Wir haben euch doch schon so oft geholfen.”

Wie lange bleiben Sie noch Wirtin bei 1860?

Wenn wir aufsteigen höre ich auf, oder warten Sie: Wenn wir wieder im Europapokal spielen.

Also stirbt sie ganz sicher im Stüberl

Die Rente kann dann bitte auf meine addiert werden.