Es begann mit einer roten Karte und endete im Lynchmord: Ein Fußballschiedsrichter wurde in Brasilien von Zuschauern gevierteilt. Er hatte zuvor einen Spieler mit einer Machete tödlich verwundet.
Dass Schiedsrichter von wütenden Fans attackiert werden, bisweilen gar mit tödlichen Folgen, ist im Fußball leider keine Seltenheit mehr. In Brasilien endete eine Auseinandersetzung zwischen einem jungen Amateurspieler und seinem Referee nun wieder tödlich - für beide Seiten. Der Vorfall ereignete sich bereits vor einer Woche, am vergangenen Sonntag, in der Kommune Pio XII. der Gemeinde Santa Inês im Bundesstaat Maranhão.
Wie die lokale Zeitung "Agora Santa Inês" berichtet, habe der 31 Jahre alte Spieler eines Amateursclubs nach einer roten Karte auf den Schiedsrichter der Partei eingetreten. Der 20-Jährige habe daraufhin eine Peixeira, eine brasilianische Machetenart, gezückt und dem Angreifer in die Brust gerammt. Man habe noch versucht, den verwundeten Spieler, einen hauptberuflichen Postbeamten, ins Krankenhaus zu bringen. Auf dem Weg dorthin sei er aber seinen schweren Verletzungen erlegen. Schädel des Schiedsrichters wurde aufgespießt
Wie die "Agora Santa Inês" weiter beschreibt, hätten drei Zuschauer, wohl Verwandte und Freunde des Verwundeten, direkt nach der Attacke das Spielfeld gestürmt und den Schiedsrichter mit Steinen und Stöcken zu Tode geprügelt. Mit einer Sichel soll sein Körper dann gevierteilt worden sein, den abgetrennten Schädel spießte das Trio auf dem Pfahl eines nahen Stacheldrahtzaunes auf.
Zwei Tage nach der Gewalttat konnte die örtliche Polizei laut "Agora Santa Inês" einen 27 Jahre alte Tatverdächtigen festnehmen. Die Identifizierung der beteiligten Personen fiel den Beamten leicht, da einige Zeugen die Gewalttat mit ihren Handykameras filmten. Die Videos kursieren seitdem auch auf einschlägigen Webseiten und in sozialen Netzwerken. Die beiden Komplizen des 27-Jährigen befinden sich derzeit noch (Informationsstand: 3.7.2013) auf der Flucht.