München - Wird Gerhard Mayrhofer am Sonntag als 1860-Präsident bestätigt? Edel-Fan Franz Hell erwartet eine Zitterpartie. Er erklärt, was ihn stört.
Franz Hell
Ein Antrag sorgt im Vorfeld der 1860-Versammlung am Sonntag (bei uns im Live-Ticker) für Wirbel. Zumal ein großer Teil der Mitglieder noch unschlüssig zu sein scheint, ob es Gerhard Mayrhofer & Co. seine Stimme geben soll. Es droht eine blaue Zitterpartie.
Auch Franz Hell (59), seit mehr als über fünfzig Jahren Anhänger der Löwen und jahrzehntelang Delegierter, sagt: „Im Moment weiß ich noch nicht, wie ich mich entscheiden werde. Und ich kenne fast keinen, mit Ausnahme der Leute von Pro1860, der das Präsidium bestätigen will.“
Was Hell stört: „Ich glaube nicht, dass es ausreicht zu sagen, wenn ihr uns nicht wählt, dann gibt’s ein Chaos. Ich habe das 1981 schon erlebt, als Präsident Erich Riedl, dem Petar Radenkovic den Posten als Fußballabteilungsleiter streitig machen wollte, folgende Drohung aussprach: Wenn man ihn, Riedl, nicht wählen würde, dann würde der Verein absteigen. Riedl gewann die Wahl, 1860 stieg ab und ein Jahr später folgte der Lizenzentzug…“
Hell, der sich in den vergangenen Wochen immer wieder mal mit Gerhard Mayrhofer unterhalten hat, hofft, dass der Präsidentschaftskandidat in seiner Rede am Sonntag „klar zum Ausdruck bringt, was er vor hat. Bisher war mir das einfach zu dünn. Auch das Thema Stadion. Jedes Präsidium hat bisher von einem eigenen Stadion geredet, aber wie so etwas konkret finanziert werden soll, darüber hat sich nie jemand geäußert.“
Unzufrieden ist Hell auch darüber, was sich rund um den Verwaltungsrat abspielt. „Wenn Otto Steiner als Vorsitzender zurücktritt, aber im Gremium bleibt, dann ist das für mich kein Neuanfang, sondern nur ein Stühlerücken. Es stellen sich fünfzehn neue Bewerber (darunter auch Erich Meidert, d. Red.) zur Wahl, die für zwei freie Plätze kandidieren. Ich fände es aber besser, wenn die bisherigen sieben Aufsichtsräte alle zurücktreten würden und dann mit den anderen fünfzehn um die neun Plätze konkurrieren würden. Das würde ich als basisdemokratisch bezeichnen."