München - Es scheint, als hätte Daniel Bierofka die Seuche gepachtet. Seine Sehnenentzündung in der Fußsohle will nicht heilen. In den kommenden Wochen wird deshalb nicht spielen können.
Ans Handy geht Daniel Bierofka seit Tagen kaum mehr. Selbst für seinen Arbeitgeber, den TSV 1860, ist der Mittelfeldspieler nur schwer zu erreichen. Tief sitzt der Frust über die dauerentzündete Sehne in der rechten Fußsohle beim 34-Jährigen. Ausgerechnet jetzt, wo die Liga für die Sechziger mit dem Knaller auf St. Pauli (bei uns am Freitag ab 20 Uhr im Live-Ticker) beginnt, ist Bierofkas Situation ungewiss wie lange nicht mehr. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der Urlöwe auf Anraten der Ärzte eine längere Pause einlegen soll, Ruhe für den gereizten Fuß sei oberstes Gebot. Ruhe und Bierofka – gibt’s einen größeren Gegensatz?
„Biero wird konservativ behandelt und nicht operiert“, sagte Teamarzt Dr. Willi Widenmayer auf tz-Anfrage. „Er erhält in Absprache mit der medizinischen Abteilung reizlindernde und durchblutungsfördernde Maßnahmen und wird vier Wochen pausieren.“
1860-Trainer Alexander Schmidt leidet mit seinem erfahrensten Feldspieler. „Langwieriger als erwartet“ sei Bierofkas Verletzung, „kompliziert“ die Therapie und „bitter“ die Situation für einen Ehrgeizling wie den Biero. Vor einem Monat, als die Schmerzen nach den ersten Tagen der Saisonvorbereitung wieder aufgetreten waren, hatte sich Bierofka gegenüber der tz noch in Gelassenheit geübt. „Ich werde nächstes Jahr 35“, sagte er, „vielleicht ist es meine letzte Saison, da mach’ ich mir keinen großen Kopf. Wenn Yannick (Stark) gut spielt, bin ich der letzte, der Stunk macht. Ich werde im Training immer Vollgas geben, das ist mein Naturell.“
Vollgas im Leerlauf – womöglich ist Bierofkas Naturell in diesen Tagen sein größter Widersacher.