Hinterberger: Funkel "mit allen Wassern gewaschen"
München - Der neue Löwen-Trainer Funkel ist laut Sportchef Hinterberger" mit allen Wasser gewaschen". Das ist nicht der einzige Grund, warum sich der TSV 1860 mit seiner Wahl so glücklich schätzt:
Die Blauen alle ganz in Weiß: Präsident Gerhard Mayrhofer (re.) und Sportchef Florian Hinterberger (li.) schlagen mit Friedhelm Funkel auf eine erfolgreiche Zukunft ein
Ein Telefonat am Freitag zwischen Dänemark und Abu Dhabi machte den Weg für die Verpflichtung von Friedhelm Funkel als neuem Löwentrainer frei. Präsident Gerhard Mayrhofer besprach während seines Urlaubs in Skandinavien mit Investor Hasan Ismaik die geplante Personalie und berichtete am Sonntag auf der Pressekonferenz im Hotel Rilano: „Wir haben die Zustimmung von ihm bekommen.“ Mit ihm war der Investor gemeint, der Anfangs der vergangenen Woche nicht unbedingt laut Hurra geschrien haben soll, als er mit dem Namen Funkel konfrontiert wurde. Jetzt aber kam das Okay und beim Löwen heißt es: Friedhelm, Freude, Eierkuchen. Alle sind glücklich.
Vor allem natürlich Funkel, der die versammelte Runde mit einem „Grüß Gott, so sagt man hier wohl“ empfing. Und der auch einen ganz entspannten Eindruck vermittelte: „Ich freue mich, bei so einem traditionsreichen Verein arbeiten zu können.“ Dass mit Tradition auch häufig Ungeduld und Aufgeregtheiten einhergehen, weiß der 59-Jährige. „Aber Friedhelm ist mit allen Wassern gewaschen“, glaubt Sportchef Florian Hinterberger. „Er war ja bei Hertha BSC, dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt. Lauter Traditionsvereine, wie wir einer sind.“ Mit einem ebenso explosiven Umfeld eben. Hinterberger: „Friedhelm und ich sind ja etwa die gleiche Generation. Und er ist einer, den ich als Spieler schon lieber in der eigenen Mannschaft gehabt hätte als in der gegnerischen.“ Denis Bushuev hat das Angebot, bei der U 21 weiterzumachen
Jetzt hat er ihn. Und Funkel sieht das Ganze als „reizvolle Aufgabe“ an: „Weil ich von der Mannschaft überzeugt bin. Wir werden alles versuchen, um den Aufstieg zu schaffen. Und ich bin froh, dass es jetzt losgeht.“
Am Montag in der Früh schlägt er das erste Mal an der Grünwalder Straße auf, es finden ebenso wie am Dienstag zwei Trainingseinheiten statt. Am Mittwoch und Donnerstag wird nur noch am Vormittag geübt. Und das mit einer kleinen Veränderung im Trainerteam. „Markus von Ahlen bleibt natürlich Co-Trainer“, sagte Funkel. „Ich kenne ihn ja schon lange aus seiner Zeit im Westen. Er ist ein ganz wichtiger Ansprechpartner für mich.“
Auch Torwarttrainer Kurt Kowarz und Ingo Seibert, der Athleticcoach, dürfen unter dem neuen Mann weitermachen. Einer aber muss die Profis verlassen, so Hinterberger: Denis Bushuev hat das Angebot, bei der U 21 weiterzumachen. Dafür ziehen wir von dort Christian Holzer zu den Profis hoch.“ Funkel: "Wir werden schon das richtige System aussuchen"
Bei anderen Themen hielt sich Funkel, der am Freitag beim VfR Aalen startet, bewusst noch etwas zurück.
Die Personalie Benny Lauth: Der wurde unter Ex-Trainer Alexander Schmidt als Kapitän und Führungsspieler degradiert und hin und wieder auch auf die Bank versetzt. Funkel: „Bevor ich mich zu einzelnen Spielern äußere, will ich sie erst kennenlernen und mit ihnen sprechen.“
Das System: Bleibt es bei der bisherigen Variante mit zwei Sturmspitzen? Funkel: „Was das System betrifft, darüber werde ich mich nach Absprache mit Markus von Ahlen entscheiden. Wir werden schon das richtige System aussuchen. Vor allem eines, in dem sich die Spieler wohlfühlen.“ Der "Aufstiegsmacher": Funkels Karriere in Bildern
Seinen Vertrag: Der läuft bis 2014 und beinhaltet eine Option. Heißt die Option zur Verlängerung Aufstieg? Funkel: „Es ist eine beidseitige Option. Der Vertrag ist leistungsbezogen. Mehr möchte ich nicht sagen.
Zu seiner Aussage vor zwei Monaten in der tz, bei 1860 solle der Investor „die Klappe halten“. Funkel: „Ich habe immer gesagt, dass es für 1860 möglich ist, aufzusteigen, wenn Ruhe herrscht. Natürlich ist die Zusammenarbeit mit dem Investor wichtig, und der Präsident hat ja erklärt, dass der Kontakt mit ihm besser geworden und mehr Ruhe eingekehrt ist.“