Hinterbergers Ansage: “Ein Sportdirektor ist nur so gut wie sein Geldbeutel”
Der 1860-Interimsgeschäftsführer verteidigt sich: “Wenn wir ein größeres Budget gehabt hätten, dann hätten wir auch ein, zwei Spieler mehr geholt”
VON OLIVER GRISS
Seit knapp zweieinhalb Jahren ist Florian Hinterberger (54) nun Sportdirektor des TSV 1860 – und ganz klar: Das Bemühen kann man dem ehemaligen Europapokalsieger von 1988 nicht absprechen. Doch Hinterbergers Einkaufs- und Verkaufspolitik war alles andere als von Erfolg gekrönt. Doch jetzt wehrt sich der 54-Jährige in der “AZ”: Ein Sportdirektor ist nur so gut wie sein Geldbeutel, den er zur Verfügung hat. Ich bin selbst auch 30 Jahre im Fußball-Geschäft. Aber was nutzen mir meine Kontakte, wenn ich genau auf das Geld schauen muss? Wenn wir ein größeres Budget gehabt hätten, dann hätten wir auch ein, zwei Spieler mehr geholt.”
Eingeschlagen hat von Hinterbergers Sommer-Einkäufen bislang allerdings keiner so recht (Hinterberger: “Ich glaube an Kader”), die Zusammenstellung der Mannschaft passt nicht – doch was fast noch schlimmer ist: Der Halfar-Verkauf im Sommer. Für 250.000 Euro (!) wurde Daniel Halfar, einer der besten Techniker der Zweiten Liga, nach Köln verscherbelt – zu einem direkten Aufstiegsrivalen. In Köln lachen sie sich schlapp über dieses Schnäppchen-Geschäft. Halfar ist mit ein Grund, warum der FC von der Tabellenspitze grüßt. Zu Bestaunen in anderthalb Wochen – beim 1860-Gastspiel in Köln.