Ex-Löwen-Geschäftsführer Bob Nobody Robert Niemann bricht sein Schweigen – und verrät, dass 1860 ihm noch Geld schuldet.
MÜNCHEN - Getwittert hat Bob Nobody zuletzt am 20. Oktober – vor zwei Jahren. „Nobody knows bob nobody – who is bob nobody?”, schrieb er da. Und zuvor: „Who is Bob Nobody?” sowie „Bob Nobody is cool!” Gut, dass Robert Niemann es nach drei Tweets bleiben ließ. Der Verlegersohn hat halt mal was ausprobiert, wie so vieles in seinem Leben. Handball, Ski, Geräteturnen, Segeln, Golf. Pro7-Manager, Pay-TV bei Sony, Asien-Vermarktung bei der DFL. Dann 1860-Geschäftsführer. Auch so ein Missverständnis. Binnen fünf Jahren wollte er die Löwen zur „Marke in Europa” machen – nach 106 Tagen schied er aus dem Amt.
Seitdem hört man von Niemann: nichts. Jetzt bricht er sein Schweigen. In „Clap”, einem People- Magazin. „Unfaire Misstöne” heißt der Titel, gemeint sind die „ehemaligen Kollegen aus Frankfurt” – bei der DFL hatte man Probleme mit Niemanns Bilanzzahlen. „Ich habe den Club in einer sehr schwierigen Phase vor der Pleite gerettet und wurde dann an den Pranger gestellt”, jammert er. Und verrät, dass 1860 ihm noch Geld schulde: Er habe einen fünfstelligen Barbetrag als Sicherheit hinterlegt, „auf die Rückzahlung warte ich bis heute noch.”
Niemann hat jetzt eine eigene Firma, die „International Content & Media”. Sein prominentester Kunde ist Oliver Kahn, für den Ex-Bayernkapitän vermarktet er die in China gestartete Torwart- Show „I never give up”, die bisher kein deutscher Sender haben will. Gemeinsam betreiben sie auch die Web-Plattform fanorakel.de. „Bob Nobody”, das Alter Ego von Robert Niemann, hat er sich als Marke schützen lassen. Er findet das „selbstironisch”, das lasse „den Mundwinkel immer etwas nach oben gehen”. Ob’s diesmal passt?