Nein, ein glückliches Händchen hat Florian Hinterberger in seiner zweieinhalb jährigen Amtszeit als Sportchef des TSV 1860 bislang nicht gehabt: Mit Gui Vallori oder auch Moritz Stoppelkamp hat der 54-jährige Ex-Profi zwar durchaus Volltreffer gezogen, doch die Liste der “Verfehlungen” ist leider viel größer. Neben vielen Fehleinkäufen (u.a. Blanco, Makos, Malura) sind viele Abgänge nicht nachzuvollziehen: Stefan Aigner (ablösefrei nach Frankfurt, Marktwert 4,5 Millionen Euro), Toni Rukavina (ablösefrei nach Valladolid, Marktwert heute 4 Millionen Euro), der Abgang von Publikumsliebling Djordje Rakic (jetzt Roter Stern Belgrad) oder auch der zweifelhafte Abschied von Daniel Halfar nach Köln.
Freilich, was viele nicht wissen: “Sportdirektor” Hinterberger war in seinen Handlungen stark beschnitten – neben Ex-Geschäftführer Robert Schäfer, bekannterweise alles andere als fußball-affin, gaben die Trainer Reiner Maurer und Alex Schmidt den Marsch vor. Der Europapokalsieger von 1988 musste sich den “Anweisungen” beugen. Ein Beispiel: Der Verein holte gegen den Willen von Hinterberger den Sohn von Ex-Löwen-Kapitän Manni Schwabl, Markus Schwabl. Dessen Saison-Bilanz: Kein Zweitliga-Einsatz bislang. Auch bei Ismael Blanco und Grigoris Makos verweist Hinterberger gerne auf Maurer.
Doch Präsident Gerhard Mayrhofer lässt das alles nicht zählen: “Mit der Aussage ´ich war weisungsgebunden’ tue ich mich schwer. Ein Sportchef sollte eine eigene Meinung haben.”