Der Ex-Löwe freut sich auf das Wiedersehen und das Lob des Präsidenten Mayrhofer – sagt aber auch: “Die Erkenntnis kommt zu spät”
VON OLIVER GRISS
Auf Daniel Halfar werden heute beim 1860-Auswärtsspiel in Köln (20.15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) alle Augen gerichtet sein: Wird der Ex-Löwe die Blauen bestrafen? dieblaue24 telefonierte mit dem Kölner Hoffnungsträger:
dieblaue24: Servus, Herr Halfar: Imgrunde haben Sie alles richtig gemacht?
Daniel Halfar: Wieso?
Naja, Ihr neuer Klub 1. FC Köln steht ganz oben in der Tabelle, 1860 mal wieder nur im Mittelfeld und Trainer Alex Schmidt, der Sie nicht mehr wollte und provozierte, ist auch nicht mehr da…
Was bei 1860 los ist, kann ich nicht beurteilen. Und das will ich auch nicht. Es ist einfach schade, dass im Verein oft Unruhe herrscht. Ich selbst bin total zufrieden, fühle mich in Köln pudelwohl. Sportlich läuft es für uns als Mannschaft momentan auch sehr gut. Wir haben eine Truppe, die bestens funktioniert und sehr homogen ist. Die viele guten Charaktere in der Mannschaft haben es mir leichtgemacht, mich schnell zu integrieren. Da passt alles. Aber man darf nicht vergessen, dass erste Platz vorerst nur eine Momentaufnahme ist. Wir müssen weiter hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen.
Wird das Wiedersehen emotional – oder schaltet man die drei Jahre bei 1860 komplett aus?
Es war schade, wie die Sache damals auseinandergegangen ist. Das war keine angenehme Situation. Aber das ist mittlerweile vergessen. Und ich will mich auch nicht beklagen, weil ich mich in Köln, wie gesagt, sehr wohl fühle. Im Spiel kann ich die drei Jahre in München daher auch komplett ausschalten. Nach dem Spiel werden wir uns aber natürlich die Hände geben – und dann können die Jungs auch gerne wieder punkten…
Bei 1860 sorgen Sie seit Tagen wieder für Gesprächsstoff: Präsident Gerhard Mayrhofer sagte, dass es ein Fehler gewesen sei, Sie zu verkaufen…
(lacht) Das freut mich. Die Erkenntnis kommt nur leider etwas spät. Im ernst: An mir lag es nicht. Ich stand noch für ein Jahr unter Vertrag. Wir hatten auch Gespräche über eine Verlängerung und mir sind mündlich bestimmte Zusagen gemacht worden. Schriftlich hat das Angebot dann aber nicht den Absprachen entsprochen. Also konnte ich den Vertrag unter diesen Umständen nicht verlängern.
Verraten Sie uns noch mal: Warum haben Sie 1860 eigentlich verlassen? Wären Sie gerne geglieben?
Ich habe mich in München immer wohl gefühlt. Im Endeffekt hat mir dann der Verein die Entscheidung abgenommen. 1860 hat klar gesagt, dass man mich verkaufen möchte. Ich habe daraufhin im Kader keine Rolle mehr gespielt, was auch in der Vorbereitung deutlich zu sehen war. Und somit war es für mich die logische Konsequenz, den Verein zu verlassen.
Was trauen Sie den Löwen in dieser Saison noch zu?
Für die Sechziger ist in dieser Saison sicher noch nichts verloren. Die Saison ist noch jung und die Teams liegen eng beieinander. Die Mannschaft hat auf jeden Fall Potenzial – und Friedhelm Funkel weiß auch, wie Aufstieg geht. Ich wünsche den Jungs, nach dem Spiel gegen den FC, jedenfalls viel Erfolg.