Eigentlich wird die Forderung des damaligen 1860-Verwaltungsratchefs Otto Steiner aus dem Sommer im nachhinein immer aberwitziger: “Ismaik muss sich bei uns entschuldigen.” Dabei hatte der 1860-Hauptgesellschafter (ihm gehören 60 Prozent der Fußballfirma) zu diesem Zeitpunk längst klargestellt gehabt, dass er bei einem Interview falsch übersetzt wurde und nicht “Bande”, sondern “Gruppe” gesagt hatte. Was aber nichts daran ändert, dass sich Ismaik vom Löwen-Zirkel mehr Dankbarkeit und Loyalität gewünscht hätte…
Jetzt, nachdem die Bilanz der Fußballfirma von 2011/2012 mit einem Minus von 6,3 Millionen Euro veröffentlich worden ist und das Zahlenwerk kein gutes Zeugnis für Ex-Geschäftsführer Robert Schäfer ist, müssten Steiner & Co. normalerweise jeden Tag in der Frauenkirche eine Kerze für ihren Retter aus Abu Dhabi anzünden. Nur Ismaik kann dem Verein noch helfen – ansonsten drohen die Lichter auszugehen. Dies hat wohl Präsident Gerhard Mayrhofer gerade noch rechtzeitig erkannt: Die Partnerschaft mit Ismaik läuft nur mit Ehrlichkeit und gegenseitiger Akzeptanz. Und nicht mit Intrigenspielchen und Klüngelei in der Führungsebene. 1860 braucht wirkliche Profis, die alle glaubwürdig an einem Strang ziehen, um endlich aus dem Teufelskreislauf auszubrechen: Damit die Zahlen endlich schwarz werden und die Löwen-Fans wieder guten Fußball sehen.