Ziffzer über 1860: “Starke Leute wollen sie nicht, gute Leute wollen sie erst recht nicht”
Ex-Geschäftsführer bietet sich an – und macht sich stark für den Investor: “Wer zahlt, schafft an. Das ist in der ganzen Welt so.”
VON OLIVER GRISS
Die Löwen suchen einen neuen Finanz-Geschäftsführer – und einer, den man beim TSV 1860 kennt und sich vor allem durch den Verkauf der Arena-Anteile an den FC Bayern einen Namen machte, bietet sich jetzt: Stefan Ziffzer. Gegenüber dem “Münchner Merkur” sagte er: “Das würde ich dann machen, wenn ich wüsste, dass es zwischen dem Investor, dem Präsidenten und dem Geschäftsführer eine gemeinsame Linie gibt, also wie bei Koalitionsverhandlungen. Alles andere hat keinen Sinn. Denn wenn sich diese drei Seiten einig sind, dann kann man mit Geduld und einer gewissen Sensibilität eine reinkriegen.” Doch die sieht Ziffzer, der seit seinem Abschied von der Grünwalder Straße wieder als Unternehmensberater arbeitet, nicht: “Ich habe das Gefühl, dass jetzt schon wieder aus dem Hinterfeld geschossen wird. Starke Leute wollen sie nicht, gute Leute wollen sie erst recht nicht. Ich weiß nicht, was sie wollen.”
Ziffzer, der vor Jahren an Ex-Präsident Albrecht von Linde (“Der Fisch stinkt vom Kopf”) gescheitert war, schlägt vor, dass man Gesellschafter Hasan Ismaik mitreden lässt: “Ich kenne Herrn Ismaik nicht, aber das hat auch nichts mit kulturellen Unterschieden zu tun, sondern mit dem Grundgesetz: `Wer zahlt, schafft an`. Das ist in der ganzen Welt so.”
Störend sieht Ziffzer bei 1860 weiter den Verwaltungsrat: “Die Leute, die bei uns geglaubt haben, genau hinschauen zu müssen, die haben danach weggeschaut. Also die Kontrolleure und alle, die gedacht haben, sie wissen, wie es geht. Eine Lernkurve ist da nicht unbedingt erkennbar.”