Bodden: “Ich will kein Mitleid, aber diese Anteilnahme ist gigantisch”
Der Ex-Stürmer vor seinem Benefizspiel im Grünwalder Stadion im dieblaue24-Interview
VON OLIVER GRISS
dieblaue24: Grüß Gott, Herr Bodden: Wie groß ist die Vorfreude auf Ihr Spiel am Sonntag im Grünwalder Stadion, dem Benefizkick zwischen 1860-Allstars und einer Bundesliga-Auswahl?
OLAF BODDEN (45): Zunächst freue ich mich riesig, dass sich so viele Freunde, ehemalige Kollegen und auch Fußballer, mit denen sich meine Wege nicht gekreuzt haben, bereit erklärt haben, zu helfen. Ein großer Dank geht auch an den TSV 1860, insbesondere an Präsident Gerhard Mayrhofer und Matthias Imhof – ohne sie wäre dieses Spiel nicht möglich gewesen. Wenn am Sonntag das Spiel angepfiffen wird, dann ist das für mich eine richtig harte Nummer.
dieblaue24: Sie sind wegen der Einnahme eines falschen Medikaments inzwischen ein Pflegefall: Ist Ihr Kommen überhaupt gesichert?
Im Moment gehe ich davon aus, dass ich kommen kann. Ich werde abgeholt und kann das Spiel nahe der 1860-Trainerbank im Liegen verfolgen. Normalerweise liege ich daheim 24 Stunden im Bett, ich habe einfach keine Kraft. Wie soll ich das Gefühl beschreiben? Es fühlt sich an, als hätte ich drei Marathonläufe an einem Tag bewältigt…
dieblaue24: Die Bereitschaft Ihnen zu helfen, ist riesengroß: Ehemalige Super-Stars wie Davor Suker, Thomas Häßler oder Rudi Völler sind mit von der Partie – und auf dieblaue24 steht das Gebot für das Derby-Trikot von Mike Ott bei sagenhaften 650 Euro…
Ich kann nur sagen: Ich bin fassungslos und richtig gerührt – das Geld, was dadurch zusammen kommt, ist für mich nicht ausschlaggebend – viel wichtiger ist für mich das Emotionale. Ich will kein Mitleid, aber diese Anteilnahme ist gigantisch. Wenn ich Einträge in Facebook lese, da kommen mir schon die Tränen. Ich war zwar als Fußballer ein harter Hund, aber als Mensch bin ich zart besaitet.
Immerhin haben die Löwen Ihnen vor der Party im Grünwalder Stadion ein schönes Geschenk gemacht – und einen 1:0-Sieg in Bielefeld gelandet…
Es war so wichtig, dieses Spiel zu gewinnen. Damit hat sich 1860 ein wenig Abstand zu den Abstiegsplätzen verschafft. Vom Aufstieg braucht sowieso keiner mehr reden. Die Mannschaft wurde einfach nicht gut zusammengestellt – wir haben zu viele introvertierte Spieler. Dabei braucht jede Aufstiegself extrovertierte Fußballer – Typen mit Ecken und Kanten. Ein großes Manko ist aber auch, dass wir viel zu wenig schnelle Spieler im Kader haben.
Extrovertiert ist aber durchaus Präsident Gerhard Mayrhofer, der neue Ober-Löwe…
Er ist ein Gewinnertyp und ein echtes Geschenk für 1860. Ich kenne ihn schon seit Jahren. Ich bin begeistert von seinem Führungsstil und seinen Ideen. Wir hatten jahrelang nur schwache Präsidenten bei 1860 – mit ihm haben wir endlich mal einen, der kein Chefchen ist, sondern ein Chef. Ein Leader. Dass er von verschiedenen Seiten angefeindet wird, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Und klar ist: Er kann nicht alles auf einmal machen – er braucht Zeit, um seine Pläne zu verwirklichen.
Wer Olaf Bodden helfen will, kann das durch den Kauf eines Tickets für das Benefizspiel. Erwachsene zahlen 10 Euro, Kinder unter 14 Jahren 5 Euro. Die Einnahmen gehen direkt an Olaf Bodden.