München - Die Suche nach einem neuen 1860-Geschäftsführer befindet sich auf der Zielgerade. Ralf Rangnick ist es nicht, es handelt sich aber wohl durchaus um einen, der noch woanders unter Vertrag steht. Um Andreas Rettig?
Löwen-Präsident Gerhard Mayrhofer und Noor Basha (re.), Ismaiks Verbindungsmann bei 1860
Als „ordentliche Vorstellung“ verbuchte Trainer Friedhelm Funkel das 0:0 der Löwen am Freitag im Testspiel gegen den VfB Stuttgart – weitaus interessanter als das Spiel war allerdings ein Gast auf der Tribüne: Ralf Rangnick hatte dort Platz genommen, der Sportdirektor von Red Bull, zuständig für die Klubs in Leipzig und Salzburg. Natürlich gab’s sofort Spekulationen, ob der 55-Jährige womöglich als kommender starker Mann, geschäftsführender Sportdirektor oder wie immer man es nennen will, beim TSV 1860 infrage kommt. Rangnicks Berater Oliver Mintzlaff allerdings dementierte gegenüber tz-online.de jegliche Kontakte zu den Löwen. „Er war zum Scouten im Stadion“, erklärte Mintzlaff.
Ganz so abwegig wäre der Gedanke allerdings nicht gewesen. Denn wie die tz von verschiedenen Seiten erfuhr, soll man beim TSV 1860 schon sehr weit sein, was die Nachfolge von Robert Schäfer betrifft. Und es soll sich um einen Mann handeln, der noch bei einem anderen Arbeitgeber unter Vertrag steht. Durchaus möglich, dass man auch immer noch an DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig interessiert ist, den Ismaiks Cousin und Verbindungsmann in München, Noor Basha, vor einigen Monaten schon mal kontaktiert hatte. Damals gab es vom ehemaligen Manager des FC Augsburg aber eine Absage.
Bis Ende des Jahres soll diese wichtige und wohl auch hochkarätige Personalentscheidung unter Dach und Fach gebracht worden sein. Allerdings ist das nur mit der finanziellen Hilfe von Investor Hasan Ismaik umzusetzen, der ja im Interview mit der tz vor knapp drei Wochen versprochen hatte: „Ich lasse 1860 nicht im Stich!“ Und Präsident Gerhard Mayrhofer, der sich sehr darum bemüht, mit dem Investor ein sehr entspanntes Verhältnis zu pflegen, erklärte: „Selbstverständlich ist Herr Ismaik bereit, zu investieren. Es ist aber seine Entscheidung, wie er den Klub unterstützen will.”
Am 29. September ist Ismaik – zumindest so weit öffentlich bekannt – das letzte Mal in München zu Besuch gewesen, um sich mit Gerhard Mayrhofer zu treffen. „Hasan wird in diesem Jahr noch öfter nach München kommen“, kündigte Noor Basha eine Woche später an.
Demnächst müsste Ismaik eigentlich in München erscheinen, denn der vierköpfige Geschäftsführungs-Beirat, das 50+1-sichernde Bindeglied zwischen Verein und Ismaik, soll neu besetzt werden. Bisher sind Ismaik selbst, Mayrhofer und Vize Erik Altmann Mitglieder dieses Gremiums. Das vierte wird Ismaik dann vorschlagen.