Ismaik im Anflug – um vier Baustellen zu kitten Filippo Cataldo, 19.11.2013 13:40 Uhr
Schaut mal wieder bei 1860 nach: Investor Hasan Ismaik.Foto: Rauchensteiner
Der mächtige Investor plant einen Besuch in München. Finanzen, Geschäftsführer, Manager, Team – worum er sich kümmern muss.
München - Nächsten Montag steht für die Löwen ein durchaus reizvolles Spiel an: Derby unter Flutlicht, und dann auch noch gegen den Tabellenzweiten Fürth. Das muss sich auch Investor Hasan Ismaik gedacht haben. Der plant nämlich einen Besuch in der Allianz Arena. So erzählte es Vize-Präsident Peter Helfer laut „PNP“ am Freitag bei einem Fanclubtreffen in Unteriglbach im Landkreis Passau. Die Löwen dementierten am Montag zwar, dass Ismaiks Besuch schon feststünde, Ismaik werde aber „bald“ nach München kommen. Anzeige
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Ob gegen Fürth oder etwas später: Ismaik ist im Anflug zu 1860. Um diese vier Baustellen zu kitten:
FINANZEN: Bis Jahresende müssen die Löwen signifikant Schulden abbauen, sonst droht eine Rekordstrafe durch die DFL im Millionenbereich (AZ berichtete). Rund 30 Millionen Euro hat Ismaik bereits in die Löwen gesteckt, weitere sind nötig – allein, um seine bisherigen Investitionen zu retten. Aber auch, um im Winter neue Spieler kaufen zu können. Ismaik hat bereits angekündigt, die Löwen nicht im Stich lassen zu wollen. Helfer griff die früheren Löwen-Funktionäre an. „Es ist fatal, wenn jemand fast 30 Millionen investiert und man dann ein ganzes Jahr lang nicht mehr mit dem spricht!“, so Helfer laut „PNP“. Das aktuelle Präsidium arbeite eng mit Ismaik zusammen.
GESCHÄFTSFÜHRER: Seit Ende September stehen die Löwen ohne richtigen Geschäftsführer da. Die Suche nach einem Nachfolger von Robert Schäfer soll dem Vernehmen nach nun auf der Zielgeraden angekommen sein. Angestellt werden kann der neue Mann aber nur von Ismaik und Verein gemeinsam.
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SPORTDIREKTOR: Florian Hinterberger amtiert zwar auch als Geschäftsführer, doch sicher im Sattel sitzt er nicht. Man hätte sich von ihm „bei manchen Transfers mehr Widerstand erhofft“, so Helfer. Wohl gemeint: Daniel Halfar, den man für wenig Geld nach Köln ziehen ließ. Ob Hinterberger im Winter noch einkaufen darf?
MANNSCHAFT: Dem aktuellen Team fehlen Anführer, Trainer Friedhelm Funkel vermisst „Drecksäcke“. „Drei bis vier“ Neue würden die Löwen im Winter gerne verpflichten, so Helfer. Benötigt werde vor allem echter Spielgestalter. Seit August arbeiten die Löwen darum mit einem „Kaderplaner“ zusammen, so Helfer. Tatsächlich arbeitet seit Sommer der Halb-Portugiese Carlos Leal, früher beim Sport-Statistik-Riesen Impire tätig, Hinterberger zu. „Er hilft uns im Scouting- und Spielerbereich und hat sehr gute Kontakte", sagt Hinterberger. „Ich unterstütze, in enger Abstimmung mit Sportchef und Trainer, die Löwen beim Scouten und Bewerten von Spielern. Das ist keine Hexerei, sondern einfach nur harte Arbeit“, sagt Leal der AZ. Die Ergebnisse von Leals Arbeit werden auch Ismaik vorgestellt. „Die Kaderplanung kann nur gemeinsam mit den Gesellschaftern vorangetrieben werden“, sagt Hinterberger.