12.11.2011, 18:00 Uhr Guus Hiddink hofft im Play-off-Rückspiel in Kroatien auf einen Akt der Magie. (Foto: dpa)
Guus Hiddink hofft im Play-off-Rückspiel in Kroatien auf einen Akt der Magie. (Foto: dpa)
Die deutliche 0:3-Niederlage der Türkei gegen Kroatien hat das Land des EM-Halbfinalisten von 2008 ins Tal der Tränen gestürzt. "Auf Wiedersehen Europa", titelte die Zeitung "Sabah", nachdem die Nationalmannschaft im Play-off-Hinspiel zur EM 2012 in Polen und der Ukraine in Istanbul nahezu alle Chancen auf das Lösen des EM-Tickets verspielt hatte. "Nur ein Wunder kann uns die Teilnahme bescheren", ergänzte die Gazette. Und nur ein Wunder kann auch Nationalmannschaftstrainer Guus Hiddink noch im Amt halten.
"Wir sind am Ende, und Hiddink auch", schrieb "Milliyet" und berief sich auf Quellen innerhalb des türkischen Fußballverbandes. Angeblich soll der erfahrene Coach sogar ohne Abfindung entlassen werden können, wenn er nicht von sich aus zurücktritt. EM 2012
EM 2012 England schlägt den Weltmeister EM 2012 Hiddink nach der Blamage vor dem Aus EM 2012 Testspiele: Niederlande schwach
Hoffnung auf das Wunder ist gering
Die Zuschauer in Istanbul hatten schon während des Spiels lautstark "Hiddink raus" skandiert, die türkischen Spieler konnten nur mühsam die enttäuschten Anhänger beruhigen. Dem 65-jährigen Niederländer Hiddink bleibt nur das Prinzip Hoffnung im Rückspiel in Zagreb. "Vielleicht gelingt uns ein Houdini-Akt", sagte der renommierte Fußballlehrer. Ob allerdings ein Entfesselungstrick hilft, nachdem sein Team nach allen Regeln der Kunst von den kroatischen Spielern auseinandergenommen wurde, darf bezweifelt werden.
"Das Spiel gegen Kroatien war ein Schlag ins Gesicht", schrieb das Internetportal "Habertürk". Hiddink wurde von einigen Zeitungskommentatoren sogar vorgeworfen, er habe die Aufgabe in der Türkei auf die leichte Schulter und nicht richtig ernst genommen. Die Türkei, der deutsche Qualifikations-Gruppen-Gegner, war im Heimspiel von allen guten Geistern verlassen. Symptomatisch die Schwalbe von Hamit Altintop, um einen Foulelfmeter zu schinden. Wie vom Blitz getroffen sank der Real-Madrid-Profi zu Boden, obwohl er nicht einmal von einem Gegenspieler berührt worden war. Video
Video Johan Cruyffs Enkel schießt Wahnsinns-Tor Video Erneuter Rückschlag für Robben Video Hier soll der EM-Titel gewonnen werden
Stammspieler fallen aus
"Das Spiel war nach zwei Minuten entschieden", konstatierte Hiddink, "es ist normalerweise vorbei, aber ich werde einige neue Spieler bringen. Wir werden für unsere Ehre spielen." Allerdings werden die Veränderungen nicht nur freiwilliger Natur sein. In Arda Turan, Sabri Sarioglu, Emre Belözoglu und Hakan Balta fehlen den Türken im Rückspiel gleich vier Stammspieler wegen Sperren.
Den Kroaten gelang damit die Revanche für das bittere Viertelfinal-Aus bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz gegen die Türken, die damals im Elfmeterschießen die Oberhand behielten und in der Vorschlussrunde an Deutschland gescheitert waren. "Das ist ein fantastisches Resultat, aber wir haben erst Halbzeit und es ist noch nicht vorbei. Wir müssen konzentriert bleiben", meinte der ehemalige Karlsruher Bundesliga-Profi Bilic. Olic leitet Türkei-Debakel ein
Die Matchwinner für die Kroaten waren in Istanbul die Bundesliga-Profis Ivica Olic (Bayern München/2.) und Mario Mandzukic (VfL Wolfsburg/32.), die frühzeitig mit dem 2:0-Vorsprung für die Vorentscheidung gesorgt hatten. -----------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Türken hatten mehr Ballbesitz aber die Kroaten haben asolut clever gespielt und auch verdient gewonnen. Hiddink ist sicherlich nicht zu halten. Nach dem Rückspiel braucht er wohl nicht mehr in die Türkei zu fliegen