Verein verhindert Deal mit Ismaik: “Momentan sieht es so aus, dass wir keine neuen Investments kriegen” – wie lange schaut sich der Investor das noch an?
VON OLIVER GRISS
Knapp fünf Monate nach der Rettung des TSV 1860 raucht es zwischen der Vereinsführung und dem jordanischen Investor Hasan Ismaik. Das wurde auf der Delegiertenversammlung am Montagabend mehr als deutlich. Mittendrin: Geschäftsführer Robert Schäfer. Er wurde auf der Sitzung von Präsident Dieter Schneider zum Sündenbock abgestempelt, wirft ihm mangelnde Kommunikation vor. Doch der wehrte sich am Dienstag: “Schneider kann jederzeit Informationen haben – und er ist auch nicht abgeschnitten.” Die blaue Baustelle: Wer blockiert hier wen? Die Probleme liegen tiefer: Während der Investor gerne in den TSV 1860 investieren wollen würde, ist Präsident Schneider mit seiner Führungscrew offenbar nicht bereit, die Pläne für neue Finanzierungsmodelle umsetzen zu wollen. Schäfer klagt: “Momentan sieht es so aus, dass wir keine neuen Investments kriegen. Das heißt, dass wir uns auch keine neuen Spieler im Winter leisten können. Ich sehe keinen Konsens – und das habe ich zur Kenntnis zu nehmen.” Stillstand statt Aufbruch an der Grünwalder Straße. Wieder einmal. Dabei sieht es Schäfer dringend erforderlich, im Winter in die Zweitliga-Mannschaft zu investieren: “Es gibt eine Möglichkeit”, sagt der 1860-Geschäftsführer, “aber sie hat auch einen Preis. Man hätte jetzt die Chance gehabt, ein Signal zu setzen. Das wäre gut gewesen, für die Entwicklung, für die Fans. Der Investor hat uns ein Paket angeboten. Da wären wir gut rausgekommen, wie ich finde. Eine reine Kreditlösung war nie angedacht. Ich kann nicht nur immer sagen: Es geht nicht. Dann brauche ich auch einen Plan B. Die Eigentümer des Vereins müssen zu einer Entscheidung kommen.” Oder der TSV 1860 verliert womöglich seine Zukunft…