Zittersieg im Derby: Geschäftsführer Robert Schäfer ist aus privaten Gründen in New York – und wird in Abwesenheit von den Löwen-Fans abgewatscht
VON OLIVER GRISS
Die Löwen haben sich am Freitagabend im Derby beim FC Ingolstadt zu einem 1:0 gezittert. Das Tor des Tages erzielte Djordje Rakic nach Vorarbeit von Toni Rukavina. Löwe des Tages war aber ein anderer: Necat Aygün. Der Abwehrchef war bester 1860-Profi – bis er nach etwas mehr als einer Stunde nicht mehr konnte und ausgewechselt wurde. Aufreger am Rande: Geschäftsführer Robert Schäfer (im Kurz-Urlaub in New York) wurde von den eigenen Fans mit Sprüchen und Plakaten abgewatscht. Ob Präsident Dieter
Die blaue Notenparade: Aygün, der blaue Sieggarant!
VON OLIVER GRISS
Mit nacktem Oberkörper stand Djordje Rakic, der Gold-Torschütze von Ingolstadt, in den Stadion-Katakomben des Sportparks und strahlte. “Das ist ein toller Tag für mich”, sagte der Serbe nach dem 1:0-Derbysieg. Dass der Sieg am seidenen Faden hing, war dem Angreifer, der im linken Mittelfeld ran musste, später egal. “Die letzten Monate waren sehr schwer für mich, aber das heute – das entschädigt für vieles.” Sein Tor wollte Rakic, der mit Rückenbeschwerden ran musste, vor allem der medizinischen Abteilung des TSV 1860 schenken: “Ohne sie hätte ich nicht spielen können.” Die blaue Notenparade in der Übersicht: Gabor Kiraly (Note 3): Nein, groß geprüft wurde der Ungar in Ingolstadt nicht – aber auch solche Tage gibt es. Freuen konnte sich der Nationaltorwart trotzdem: Das 1:0 am Freitag war bereits sein fünftes Zu-Null in dieser Spielzeit. Toni Rukavina (Note 3): Agil und spritzig wie eine Duracell-Batterie – gekonnt seine Torvorlage für Landsmann Rakic. Weiter so! Necat Aygün (Note 2): Das Stehaufmännchen des TSV 1860: Wann immer der Deutsch-Türke auf dem Platz steht, gewinnen die Löwen ohne Gegentor. Nach einer Stunde verließen ihn die Kräfte. Ein grandioses Comeback! Schade, dass Aygün schon 31 ist… Christopher Schindler (Note 3): Unübersehbar: Neben Aygün wirkt der U21-Nationalspieler (gewann 75 Prozent seiner Zweikämpfe) viel sicherer – war sich für kein Duell zu schade… Arne Feick (Note 3): Der Ex-Bielefelder befindet sich im Aufschwung, ganz klar – da übersieht man gern mal den ein oder anderen Aufbaufehler. Stefan Aigner (Note 5): Ein Freitagabend zum Vergessen – ein glückloser Auftritt für den Mittelfeld-Rackerer. Kaum Ballkontakte. Daniel Bierofka (Note 4): Wenn der Leit-Löwe mal am Ball war, dann war der Ball auch schnell wieder weg. Untypisch für ihn. Aber auch der Routinier darf mal einen schwächeren Tag haben. Kai Bülow (Note 3): Mister Zuverlässig. Er tat dem 1860-Spiel gut, stopfte viele Löcher. Djordje Rakic (Note 2): Ein lichter Moment, ein schönes Tor zum 1:0-Sieg! Trainer Maurer wird es ihm danken, denn der darf dank des Serben nun wieder etwas ruhiger an der Grünwalder Straße arbeiten. Kevin Volland (Note 3): Die Hoffenheimer Leihgabe bekam ganz schön auf die Knochen – stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft. Schön, dass er bis zum Sommer bleibt! Benny Lauth (Note 5): Das große Löwen-Rätsel – nicht wieder zu erkennen. Obendrein vergab er das sichere 2:0. Collin Benjamin (Note 3): Half nach seiner Einwechslung in der 1860-Schaltzentrale mit, dass die Löwen den dritten Auswärtssieg der Saison feiern durften. Dominik Stahl (Note 3): Fleißarbeiter nach seiner Einwechslung: Zuverlässig – wie immer halt.