Wie geht der Löwen-Geschäftsführer mit den Fan-Protesten gegen seine Person um? In der “SZ” wehrt er sich
VON OLIVER GRISS
Dienstag, 9.14 Uhr: Grünwalder Straße 114, Löwen-Geschäftsführer Robert Schäfer kehrt nach seinem New York-Kurzurlaub an seine Arbeitsstätte zurück. Als er die Tür zur Geschäftsstelle öffnet, telefoniert der ehemalige IMG-Projektleiter angeregt. Ob Präsident Dieter Schneider in der anderen Leitung war? Wohl kaum, die Parteien sind zerstritten, auch wenn Schäfers Angebot steht, sich bei einem “Schweinebraten” zu versöhnen. Und die Frage ist natürlich auch: Wie geht der umstrittene Schäfer mit den Fan-Protesten gegen seine Person, die beim 1:0-Sieg in Ingolstadt unübersehbar bzw. unüberhörbar waren, um? Klar ist: Der Brandbrief vergangene Woche von Aufsichtsrat Hamada Iraki, Ismaiks Statthalter, dürfte kaum zur Entspannung gesorgt haben. Iraki hatte Präsident Schneider unterstellt, “dass man „hausgemachte Probleme vor der Öffentlichkeit verstecken zu wollen, indem man auf den Investor und die Geschäftsführung losgeht”. Schneider will nun weiter kein neues Öl ins Feuer gießen, sagt: “Wir werden jetzt sehen, dass das Thema aus der Öffentlichkeit kommt – und wir nur noch hinter verschlossenen Türen reden.”
In der Dienstag-Ausgabe der “SZ” wehrt sich nun Geschäftsführer Schäfer gegen im Raum stehende Vorwürfe: “”Zu sagen, ich hätte mich auf die Seite des Investors geschlagen, ist die feinste Demagogie. Als Geschäftsführer vertrete ich die Interessen der KGaA. Auch gegen die Interessen des Vereins, wenn es sein muss.” Dass Schäfer dieselbe Meinung wie der Investor hat, dass der Verein investieren müsse, sei eher zufällig: ”Wir haben aktuell keine ausgeglichene Bilanz in der KGaA, und es ist absehbar, dass wir auch in Zukunft kein ausgeglichenes Ergebnis hinbekommen. Wir können den Kader ja nicht noch weiter runtersparen.” Schäfer besorgt: ”In der zweiten Liga haben wir keine Chance, einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen. Also macht es aus betriebswirtschaftlicher Sicht Sinn, in Spieler zu investieren, um dann aufzusteigen.”