Neues Finanzierungsmodell: Kommt’s bald zur Einigung zwischen 1860 und dem Investor?
VON OLIVER GRISS
Schneider gegen Ismaik? Schneider gegen Schäfer? Schneider gegen Iraki? Nein, normalerweise ist Ober-Löwe Dieter Schneider (64) nicht der Typ Mensch, der auf Krawall frisiert ist – doch für ihn geht es derzeit nur um eines: Um die Existenz und Perspektiven des TSV 1860. “Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich ein Streithansl bin”, sagte der Präsident zu dieblaue24, “aber ich will den Verein nur nicht neu verschulden, sonst sind unsere Träume von der Bundesliga schneller vorbei als wir denken.” Worte, die ehrlich klingen. Und der Dachauer Unternehmer tut auch was, damit die atmosphärischen Störungen mit dem Investor aus Jordanien schnellstens beseitigt werden. Nachdem Ismaik in der “tz” folgendes Angebot (“Unser Vorschlag ist ein zinsloses Darlehen ohne vorgeschriebene Laufzeit, das nur aus Gewinnen der KGaA und aus 50 Prozent der Transfererlöse zurückbezahlt wird. Ich denke, das ist ein faires Angebot”) abgab, sagt nun Schneider fast versöhnlich zu “dieblaue24″: “Das ist ein Modell, das in den letzten Tagen aufgetaucht ist. Das ist ein partiarisches Darlehen. Wenn dem so ist, dann muss das natürlich geprüft werden.” Und Schneider zeigt sich auch durchaus interessiert an dem Ismaik-Vorschlag, als er sagt: “Welcher Verein in Deutschland braucht kein Geld? Wir brauchen jetzt keinen Zeitplan, aber das sollte schnell und zügig besprochen werden.” Während Schneider mit Ismaik bzw. dessen Statthalter Hamada Iraki möglicherweise ganz schnell an den Verhandlungstisch zurückkehrt, will er zum gespaltenen Verhältnis zu Geschäftsführer Robert Schäfer weiter nichts sagen. “Kein Kommentar”, sagt er am Mittwoch, fügte aber vielsagend hinzu: “Im Geschäftsleben sollte man Türen nie ganz zustoßen.”